Catherine Connolly wird zehnte irische Präsidentin mit rekordverdächtigen 64% der Stimmen

Bearbeitet von: S Света

Die Wahl von Catherine Connolly zur zehnten Präsidentin Irlands im Jahr 2025 markierte einen Wendepunkt und spiegelte den Wunsch der Nation nach Wandel und einer breiteren Repräsentation wider. Als unabhängige Kandidatin errang Connolly einen überwältigenden Sieg. Sie sicherte sich in der ersten Präferenzrunde rund 64% der Wählerstimmen – das höchste Ergebnis, das seit der Einführung des Amtes im Jahr 1938 erzielt wurde. Ihre engste Konkurrentin, Heather Humphreys von der Fianna Fáil Partei, erreichte lediglich etwa 29% der Stimmen. Die feierliche Amtseinführung fand im Dublin Castle statt. In ihrer Rede betonte Connolly ihr Engagement für Inklusivität und die Wahrung der traditionellen Neutralität des Landes.

Connollys Weg zum höchsten Staatsamt war geprägt von langjährigem und konsequentem öffentlichem Dienst. Ihre politische Laufbahn, die sich über beinahe drei Jahrzehnte erstreckt, begann 1999 mit ihrer Wahl in den Stadtrat von Galway. Dort bekleidete sie von 2004 bis 2005 das Amt der Bürgermeisterin. Nachdem sie bis 2006 Mitglied der Labour Party gewesen war, wurde sie 2016 als unabhängige Abgeordnete (TD) für Galway West in das Parlament gewählt. Im Jahr 2020 schrieb sie Geschichte, als sie als erste Frau zur stellvertretenden Parlamentspräsidentin (Leas-Cheann Comhairle) gewählt wurde, was ihre Reputation als unparteiische Führungspersönlichkeit festigte. Ihr Erfolg bei der Präsidentschaftswahl, unterstützt durch eine Koalition Mitte-Links-Parteien, darunter Sinn Féin, die Labour Party und die Sozialdemokraten, deutet auf eine signifikante Verschiebung in der politischen Landschaft Irlands hin.

Connolly tritt die Nachfolge von Michael D. Higgins an, der das Amt seit 2011 innehatte, und ist damit die dritte Frau an der Spitze Irlands. Trotz des klaren Wahlsiegs legte der Wahlzyklus tiefere gesellschaftliche Stimmungen offen. Die Wahlkommission verzeichnete eine „deutlich höhere als übliche“ Anzahl ungültiger oder verdorbener Stimmzettel. Diese ungültigen Stimmen machten 13% aller abgegebenen Stimmzettel aus – ein Wert, der mehr als zehnmal so hoch war wie bei den vorherigen Präsidentschaftswahlen. In einigen Wahlkreisen, wie beispielsweise Dublin Mid-West, erreichte der Anteil der ungültigen Stimmzettel sogar 21%.

Nach Ansicht einiger Politiker, darunter Premierminister Micheál Martin, ist dieses Phänomen ein direktes Spiegelbild einer breiten öffentlichen Unzufriedenheit oder Frustration, die dringend adressiert werden muss. Unter den ungültigen Stimmzetteln fanden sich Notizen mit regierungsfeindlichen Parolen wie „keine Demokratie“ und „EU-Marionetten“, aber auch Namen anderer Persönlichkeiten. Dies deutet darauf hin, dass ein Teil der Wählerschaft seine Haltung außerhalb der vorgeschlagenen Auswahl zum Ausdruck bringen wollte. Connollys Amtsantritt gewinnt besondere Relevanz, da sich Irland darauf vorbereitet, in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 den Vorsitz im Rat der EU zu übernehmen. Ihr Mandat, das auf den Grundsätzen der Einheit und des Friedens basiert, wird somit unmittelbar auf der internationalen Bühne auf die Probe gestellt.

Quellen

  • Washington Examiner

  • Meath Chronicle

  • Irish Examiner

  • The Washington Post

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