Am 11. Oktober 2024 wurde der Internationale Mädchentag begangen, der das Thema 'Die Vision der Mädchen für die Zukunft' in den Mittelpunkt stellte. Trotz gleicher Rechte für alle Kinder sehen sich Mädchen weiterhin erheblichen Diskriminierungen und Gewalt ausgesetzt, die ihren Zugang zur Bildung beeinträchtigen.
Laut UNICEF leben weltweit etwa 2,4 Milliarden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, wobei jährlich etwa 70 Millionen Mädchen geboren werden. Während die durchschnittliche Lebenserwartung von Mädchen bei 75 Jahren liegt, können Mädchen, die in ärmeren Ländern geboren werden, 20 Jahre weniger leben als ihre Altersgenossen in industrialisierten Ländern.
Diskriminierung gegen Mädchen beginnt oft schon vor der Geburt, da einige Eltern sich allein aufgrund des Geschlechts für eine Abtreibung entscheiden. Kulturelle Tabus rund um die Menstruation können ebenfalls verhindern, dass Mädchen während ihrer Periode zur Schule gehen. Darüber hinaus haben über 370 Millionen Mädchen und Frauen weltweit vor dem 18. Lebensjahr sexuelle Gewalt erfahren.
Mädchen sind überproportional mit Haushaltsarbeiten belastet und leisten zwischen 10 und 14 Jahren doppelt so viele Aufgaben wie Jungen. Außerdem sind sie höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt, einschließlich HIV, und sind schädlichen Praktiken wie Genitalverstümmelung und frühen Ehen ausgesetzt.
Bildung bleibt eine entscheidende Herausforderung, da im Jahr 2020 etwa 34 Millionen Mädchen im schulpflichtigen Alter nicht zur Schule gingen, verglichen mit 30 Millionen Jungen. Diese Bildungsungleichheit ist insbesondere in bestimmten Regionen Subsahara-Afrikas, des Nahen Ostens und Südasien ausgeprägt.
Trotz dieser Herausforderungen glauben 80 % der Jugendlichen, dass sich ihr Leben im kommenden Jahr verbessern wird. Gebildete Mädchen heiraten tendenziell später, haben weniger Kinder und genießen eine bessere Gesundheit, was der Gesellschaft zugutekommt. Jedes zusätzliche Jahr Schule für ein Mädchen kann ihr Einkommen um 10 bis 20 % steigern, und wenn alle Mädchen in Entwicklungsländern die Sekundarschule abschließen würden, könnte die Kindersterblichkeit halbiert werden.