Am 13. April 2029 wird der 375 Meter große Asteroid Apophis in einer Entfernung von nur 32.000 Kilometern zur Erdoberfläche vorbeiziehen, was weniger als einem Zehntel der Distanz zwischen Erde und Mond entspricht. Dieses seltene Ereignis bietet eine bedeutende Gelegenheit für wissenschaftliche Forschung und planetare Verteidigungsinitiativen.
Während des Vorbeiflugs werden starke Gezeitenkräfte wahrscheinlich neues Material unter der Oberfläche von Apophis freilegen. Ein vorgeschlagenes Raumfahrzeug könnte diese Veränderungen beobachten und den Wissenschaftlern wertvolle Einblicke in die Zusammensetzung und Struktur des Asteroiden sowie in seine Reaktion auf äußere Kräfte geben. Das Verständnis dieser Eigenschaften ist entscheidend, um Strategien zur Ablenkung potenziell gefährlicher Asteroiden zu entwickeln.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) erwägt eine Mission namens Rapid Apophis for Space Safety (Ramses), die darauf abzielt, den Asteroiden während seines engen Vorbeiflugs zu untersuchen. Die ESA plant, die Finanzierung und Genehmigung dieser Mission während der Ministerratsversammlung im Jahr 2025 zu besprechen. Das Raumfahrzeug würde auf der Hera-Mission basieren, die am 7. Oktober 2024 erfolgreich gestartet wurde und die erste Asteroidenmission der ESA darstellt.
Wenn genehmigt, wird die Ramses-Mission voraussichtlich Anfang 2028 gestartet, um eine rechtzeitige Ankunft bei Apophis zu gewährleisten. Im Juli 2024 genehmigten die ESA-Mitgliedstaaten die Verwendung vorhandener Agenturfonds, um die Vorbereitungsarbeiten für die Umsetzungsphase der Mission zu beginnen, vorbehaltlich der vollständigen Unterstützung durch den Ministerrat.