Fortschritte bei Smart-Home-Sensorik und KI-Einsatz in der Altenpflege in Australien und den USA

Die erste Dezemberwoche des Jahres 2025 kennzeichnete einen signifikanten Punkt bei der Implementierung altersgerechter Smart-Home-Technologien und KI-gestützter Pflegemaßnahmen in globalen Regionen. Im Fokus standen die Markteinführung neuer, drahtloser Sensorik zur Senkung der Einstiegshürden für Senioren sowie die Einführung konkreter KI-Anwendungen in der Altenpflege, insbesondere in Australien und den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Entwicklungen signalisieren einen Paradigmenwechsel hin zu nicht-intrusiven Überwachungs- und Unterstützungssystemen, die der wachsenden Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen für eine alternde Bevölkerung Rechnung tragen.

Ein zentrales Produkt, das in diesem Zeitraum vorgestellt wurde, ist der Aqara FP300 Presence Multi-Sensor. Dieses Gerät revolutioniert die drahtlose Sensorik durch seinen jahrelangen Betrieb auf Standard-Knopfzellen. Das 5-in-1-Gerät kombiniert PIR-Detektion mit 60-GHz-mmWave-Radar, um selbst Mikrobewegungen wie die Atmung präzise zu erfassen. Dies stellt eine wesentliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Bewegungsmeldern dar, die oft bei statischen Personen versagen. Die Kompatibilität mit den Protokollen Thread, Zigbee und Matter unterstreicht die Ausrichtung auf breite Interoperabilität im vernetzten Zuhause, wobei die Akkulaufzeit im Zigbee-Modus bis zu drei Jahre betragen kann.

Parallel zu diesen Konsumentenprodukten berichtete die gemeinnützige Organisation iLA über erfolgreiche Pilotprojekte in Australien, welche den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Betreuung älterer Menschen vorantreiben. Als offizieller Umsetzungspartner der australischen Aged Care Data and Digital Strategy 2024–2029 entwickelt iLA Lösungen, die darauf abzielen, die Versorgung reaktionsschneller und personenorientierter zu gestalten. Die KI-gestützte App von iLA unterstützt Pflegepartner dabei, qualitativ hochwertige Pflegepläne in weniger als 15 Minuten durch Text- oder Spracheingabe vor Ort zu erstellen, was die Dokumentation beschleunigt und die Genauigkeit erhöht.

Im US-amerikanischen Sektor konzentrieren sich die Aktivitäten auf institutionelle und regulatorische Anpassungen. Wellpointe Inc., ein 2025 als Inc. 5000-Unternehmen ausgezeichneter Anbieter von betreutem Wohnen, treibt seine Wachstumsstrategie voran. Wellpointe Inc. ist spezialisiert auf integrierte Pflegesysteme für ältere Erwachsene mit hoher Pflegebedürftigkeit und wurde 2025 zum dritten Mal in Folge in die Inc. 5000-Liste aufgenommen. Ein bedeutender regulatorischer Schritt in den USA ist die Einführung des Wasteful and Inappropriate Service Reduction (WISeR) Models durch die Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS), das ab Januar 2026 in sechs Bundesstaaten getestet wird.

Dieses sechs Jahre laufende Modell führt KI und maschinelles Lernen in die Prozesse der Vorabgenehmigung (Prior Authorization, PA) für bestimmte Medicare-Leistungen ein, um Verschwendung zu reduzieren, ein Ansatz, der zuvor hauptsächlich in privaten Medicare Advantage-Plänen zu finden war. Die sechs Pilotstaaten sind Arizona, New Jersey, Ohio, Oklahoma, Texas und Washington. Kritiker äußern Bedenken, dass die Vergütung der beauftragten Unternehmen auf Kosteneinsparungen basiert, was Anreize für die Ablehnung von Leistungen schaffen könnte. Während CMS betont, dass lizenzierte Kliniker die endgültigen Entscheidungen im Rahmen des WISeR-Modells treffen, bestehen Bedenken hinsichtlich der Transparenz und der Gefahr algorithmisch begründeter Ablehnungen.

Die technologischen Fortschritte im häuslichen Bereich, wie der FP300, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger FP2 keine konstante USB-Stromversorgung benötigt, adressieren die frühere Hürde komplexer Installationen. Der FP300 geht einen Kompromiss ein, indem er Funktionen wie Sturzerkennung zugunsten einer längeren Batterielaufzeit verzichtet, ermöglicht jedoch durch seine 5-in-1-Fähigkeit (Präsenz, Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit) eine umfassendere Automatisierung der häuslichen Umgebung. Die unterschiedlichen Entwicklungsstränge – von benutzerfreundlicher Heimanwendung bis hin zu staatlichen KI-Mandaten im Gesundheitswesen – beleuchten die vielfältigen regulatorischen und adaptiven Umgebungen für Gesundheitstechnologien, wobei die nächsten Programmstarts für das CMS-Programm für Januar 2026 geplant sind.