Rosalía – „Berghain“: Eine Symphonie zwischen Licht und Transformation
Bearbeitet von: Inna Horoshkina One
Am 27. Oktober 2025 präsentierte die Künstlerin Rosalía aus Barcelona ihre erste Auskopplung, den Titel „Berghain“, aus ihrem mit Spannung erwarteten kommenden Album „Lux“. Die Veröffentlichung des vollständigen Albums ist für den 7. November 2025 angesetzt. Mit diesem Stück markiert Rosalía einen signifikanten Wendepunkt in ihrer musikalischen Laufbahn: Sie bewegt sich weg von den lateinamerikanischen Rhythmen, die sie bekannt machten, hin zu einer tiefgründigeren, symphonisch-operativen Klanglandschaft.
Die Komposition „Berghain“, die in Zusammenarbeit mit den renommierten Künstlern Björk und Yves Tumor entstand, ist ein komplexes Geflecht aus elektronischen Schwingungen, opulenten orchestralen Passagen und kraftvollen Chorgesängen. Ein besonderes Merkmal des Stücks ist der dreisprachige Text, der auf Deutsch, Spanisch und Englisch vorgetragen wird. Im Zentrum steht eine meditative Zeile, die wiederholt im Chor erklingt und die emotionale Verbindung betont: „Seine Angst ist meine Angst, seine Liebe ist meine Liebe, sein Blut ist mein Blut.“
Trotz des Titels, der unweigerlich auf den weltberühmten Berliner Club Berghain verweist, zielt das Lied nicht auf Hedonismus oder die Dunkelheit des Nachtlebens ab. Vielmehr ist es eine tiefgehende Auseinandersetzung mit innerer Transformation und dem Durchbruch des Lichts. Das gesamte Album „Lux“ – dessen Titel wörtlich „Licht“ bedeutet – widmet sich der Erforschung weiblicher Mystik, des Glaubens und des Wandels, indem es den Bogen von Verlust bis zur spirituellen Erleuchtung spannt.
Die visuelle Umsetzung des Stücks, das Musikvideo, wurde unter der Regie von Nicolás Méndez in Warschau gedreht. Hier werden alltägliche Handlungen, wie etwa das Frühstück oder ein einfacher Spaziergang, in sakrale Rituale verwandelt. Rosalía selbst tritt in Begleitung eines „schwarzen Orchesters“ auf, wobei jede musikalische Nuance zu einer Offenbarung wird. Diese Inszenierung unterstreicht die thematische Ausrichtung, dass das Heilige im Profanen gefunden werden kann.
Die vollständige Version von „Lux“ wird ein monumentales Werk, das insgesamt 18 Tracks umfasst, welche in vier separate „Sätze“ (Bewegungen) unterteilt sind. Die Liste der Mitwirkenden zeugt von der ambitionierten Natur des Projekts und vereint verschiedene musikalische Traditionen: Dazu gehören die Fado-Sängerin Carminho, die Flamenco-Ikone Estrella Morente und die spanische Künstlerin Sílvia Pérez Cruz. Begleitet werden sie von den majestätischen Klängen des London Symphony Orchestra unter der Leitung des Dirigenten Daniel Bjarnason.
Durch diese beeindruckende, genreübergreifende Kollaboration entsteht eine kollektive weibliche Stimme, die in ihrer Intensität fast wie ein Gebet um Ganzheit und Integrität klingt. Yves Tumor trägt mit seinen experimentellen Elementen zur klanglichen Transformation bei, während Björk mit ihren eindringlichen Gesangspartien einen klaren Aufruf zur „göttlichen Intervention“ hinzufügt, die sie als den einzig möglichen Weg zur Erlösung betrachtet. Die zentrale Botschaft, die Rosalía mit diesem Werk vermittelt, ist unmissverständlich: „Berghain“ handelt nicht von der Dunkelheit, sondern vielmehr von dem strahlenden Licht, das sich kraftvoll und unaufhaltsam seinen Weg durch sie bahnt.
Quellen
Berliner Morgenpost
Catalan News
The Express Tribune
Resident Advisor
Euronews
Ara
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