Die vorübergehende Aussetzung von „Jimmy Kimmel Live!“ fällt mit dem Verlust von über 7 Millionen Disney+ und Hulu Abonnenten im September 2025 zusammen
Bearbeitet von: Татьяна Гуринович
Die Streaming-Dienste Disney+ und Hulu verzeichneten Mitte September 2025 einen signifikanten Anstieg der Abonnentenabwanderung. Diese Entwicklung fiel zeitlich mit der kurzfristigen Aussetzung der Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live!“ zusammen. Daten des Analysehauses Antenna belegen diesen drastischen Schwund, der die Branche in Alarmbereitschaft versetzte und die Kundenbindungsstrategien von Disney in den Fokus rückte.
Besonders alarmierend waren die Kündigungsraten (Churn Rate) im September 2025. Bei Disney+ erreichte die Abwanderung 8%, was dem Verlust von rund 3 Millionen Nutzern entspricht. Hulu war noch stärker betroffen: Die Rate verdoppelte sich nahezu auf 10%, was zur Kündigung von etwa 4,1 Millionen Abonnements führte. Zusammengenommen verloren die Dienste über 7 Millionen zahlende Kunden in diesem Monat. Diese Zahlen lagen deutlich über dem durchschnittlichen Branchenwert von 7% für die neun führenden Premium-Dienste, während der Marktführer Netflix seine Abwanderungsrate stabil bei lediglich 2% hielt. Die Ursache für die kurzfristige Aussetzung der Show war eine öffentliche Kontroverse: Moderator Jimmy Kimmel hatte sich kritisch über den konservativen Aktivisten Charlie Kirk geäußert, was in den sozialen Netzwerken umgehend zu massiven Boykottaufrufen gegen die Sendung und die assoziierten Plattformen führte.
Die lokalen ABC-Tochtersender nahmen die Sendung am 17. September aus dem Programm. Nur wenige Tage später, am 23. September, kehrte Kimmel jedoch erfolgreich auf den Bildschirm zurück und erzielte hohe Einschaltquoten. Interessanterweise war das Bild der Abonnentenentwicklung nicht nur von Kündigungen geprägt. Trotz der Welle der Abgänge konnten beide Dienste auch einen beachtlichen Zustrom neuer Kunden verzeichnen: Disney+ gewann etwa 2,18 Millionen neue Nutzer hinzu, während Hulu 2,11 Millionen neue Abonnenten akquirierte.
Diese gegenläufigen Bewegungen deuten auf eine komplexe Marktsituation hin, die nicht monokausal ist. Einerseits zeigten Teile des Publikums ihren Protest durch Kündigungen, was als direkte Reaktion auf die Kontroverse um Kimmel interpretiert werden kann. Andererseits traten andere Nutzer dem Dienst bei, möglicherweise als Zeichen der Unterstützung für den Moderator oder aber aufgrund attraktiver neuer Paketangebote. Diese Bundles, die beispielsweise eine erweiterte Abdeckung des Sportnetzwerks ESPN inkludierten, könnten neue Kundensegmente angesprochen haben. Die Proteststimmung einer bestimmten Zielgruppe stand somit dem Beitritt anderer Nutzergruppen gegenüber, was die Nettoverluste abfederte, aber die zugrunde liegende Volatilität verdeutlichte.
Unabhängig von dieser Volatilität kündigte der Mutterkonzern Disney eine Änderung der Preisstruktur an, die am 21. Oktober 2025 in Kraft trat. Die Tariferhöhungen betrafen beide Streaming-Dienste sowie deren Kombi-Pakete. Beispielsweise stieg der Preis für Neukunden des „Disney+, Hulu und ESPN Select Bundle“ von 16,99 US-Dollar auf 19,99 US-Dollar pro Monat. Für sogenannte Legacy-Abonnenten, die ihre alten Konditionen behielten, erhöhte sich der monatliche Beitrag von 21,99 US-Dollar auf 24,99 US-Dollar. Obwohl Analysten keine direkte Kausalität zwischen der Kimmel-Aussetzung und der massiven Abonnentenflucht bestätigten, ist die zeitliche Koinzidenz der Ereignisse unbestreitbar und bemerkenswert.
Quellen
Mediaite
TheWrap
Tribune Content Agency
KSL.com
TechRadar
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