Weltraum-Miso: Astronauten fermentieren japanische Sojabohnenpaste auf der ISS – ein kulinarischer Meilenstein für Weltraummissionen

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) haben erfolgreich Miso fermentiert, eine traditionelle japanische Sojabohnenpaste. Dies markiert die erste gezielte Lebensmittelfermentation im Weltraum. Dieses kulinarische Experiment, das die Ernährung von Astronauten bei Langzeitmissionen revolutionieren könnte, umfasste das Senden einer Mischung aus Sojabohnen, Reis-Koji und Salz zur ISS im März 2020.

Forscher wählten Miso aufgrund seiner mikrobiellen Vielfalt, der festen Struktur (Minimierung von Leckagen), der überschaubaren Fermentationszeit, des unverwechselbaren Geschmacks und des hohen Nährwerts aus. Die Analyse des im Weltraum hergestellten Miso ergab Unterschiede in den mikrobiellen Verhältnissen im Vergleich zu auf der Erde hergestelltem Miso. Das Weltraum-Miso behielt jedoch seine Identität und wurde als sicher für den Verzehr eingestuft.

Interessanterweise wies das Weltraum-Miso ein stärker geröstetes und nussiges Aroma auf, was sein Geschmacksprofil beeinflusste. Dieser Durchbruch hat erhebliche Auswirkungen auf zukünftige Langzeit-Weltraummissionen, wie z. B. Reisen zum Mars, da er es Astronauten ermöglicht, ihre eigenen nahrhaften und schmackhaften Lebensmittel herzustellen. Die Fähigkeit, Lebensmittel im Weltraum zu fermentieren, begegnet der Herausforderung der eintönigen Ernährung und potenziellen Nährstoffmängel und verbessert so das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Astronauten während längerer Weltraumreisen. Dies eröffnet auch neue Möglichkeiten in Weltraumnahrungssystemen, die nicht nur Ernährung, sondern auch Komfort, Abwechslung und eine Verbindung zu irdischen Traditionen bieten.

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