Der chilenische Regisseur Ignacio Agüero wurde auf dem 25. DOC Buenos Aires Film Festival, das vom 19. bis 24. August 2025 stattfand, mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Diese Ehrung würdigt seine bedeutenden Beiträge zum lateinamerikanischen Dokumentarfilm und sein Engagement für die historische Erinnerung.
Agüero nahm die Auszeichnung mit seinem charakteristischen Humor und seiner Bescheidenheit entgegen und bezeichnete sie als "Ansporn auf halbem Weg" sowie als Ermutigung, weiterhin kreative Grenzen zu überschreiten. Das Festival widmete auch seinem umfangreichen Werk eine Hommage, bei der sein jüngster Dokumentarfilm "Cartas a mis padres muertos" (2025) gezeigt wurde. Dieser Film beleuchtet sein Leben und die vergangenen fünfzig Jahre Chiles.
Sein früherer, gefeierter Film "El diario de Agustín" (2008) bleibt ein entscheidendes Werk zum Verständnis der Rolle der Medien während der Pinochet-Diktatur. In diesem Film analysiert er die Komplizenschaft der Zeitung "El Mercurio". Trotz Zensur durch das chilenische Nationalfernsehen fand der Film breite Beachtung in ganz Iberoamerika.
Das 25. DOC Buenos Aires präsentierte ein vielfältiges internationales Dokumentarfilmprogramm mit Retrospektiven, Weltpremieren und Branchengesprächen. Die Anerkennung von Agüero unterstreicht die anhaltende Bedeutung seiner Arbeit für die Bewahrung des historischen Gedächtnisses und deren Einfluss auf das zeitgenössische Dokumentarkino. Agüeros Filme wurden weltweit auf Festivals und Ausstellungen gezeigt und spiegeln Chiles komplexe Narrative einem globalen Publikum wider. Er ist zudem Filmprofessor an der Universität von Chile und hat Retrospektiven seiner Filme in verschiedenen Ländern erlebt.