CFDA verbietet Naturpelz bei der New York Fashion Week ab September 2026
Autor: Katerina S.
Der Council of Fashion Designers of America (CFDA), der für die offizielle Terminplanung der New York Fashion Week (NYFW) verantwortlich zeichnet, traf am 3. Dezember 2025 eine weitreichende Entscheidung: Ab September 2026 wird die Bewerbung und Präsentation von Produkten aus echtem Pelz auf allen Veranstaltungen, die im CFDA-Kalender geführt werden, vollständig untersagt. Diese Maßnahme räumt den Designern eine Übergangsfrist ein, um ihre Kollektionen anzupassen und die Produktionsprozesse entsprechend umzustellen.
Hinter dieser Initiative steht ein mehrjähriger Dialog zwischen dem CFDA und Tierschutzorganisationen, darunter Humane World for Animals sowie Collective Fashion Justice. Steven Kolb, der Vorsitzende des CFDA, betonte, dass, obwohl Pelz auf den New Yorker Laufstegen bereits nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, die nun getroffene offizielle Position die amerikanischen Modehäuser dazu anregen soll, die ethischen und ökologischen Auswirkungen ihrer Branche kritischer zu hinterfragen. Kolb hob hervor, dass sich die Konsumentennachfrage in den USA und international zunehmend hin zu tierleidfreien Produkten verschiebt.
Mit diesem Schritt beabsichtigt der CFDA, die amerikanische Mode als Vorreiter in dieser globalen Bewegung zu positionieren und gleichzeitig Innovationen bei der Materialentwicklung zu fördern. Das Verbot zielt auf Pelz von Tieren ab, die entweder gezüchtet oder gejagt wurden. Konkret betroffen sind Nerz, Fuchs, Karakul, Kojote und Waschbär. Eine wichtige Ausnahme bildet Pelz, der von indigenen Gemeinschaften im Rahmen ihrer traditionellen Jagd zur Sicherung der Lebensgrundlage gewonnen wird. Leder und Schaffell fallen hingegen nicht unter die CFDA-Regularien.
Die Organisation hat zugesagt, die Marken während dieser Umstellungsphase aktiv zu unterstützen. Dies geschieht durch die Bereitstellung von Schulungsmaterialien und den Zugang zu einer umfassenden Bibliothek alternativer Textilien, um einen reibungslosen Übergang zu innovativen und nachhaltigeren Materialien zu gewährleisten. Mit dieser Entscheidung zieht New York mit anderen führenden Modezentren gleich, die bereits ähnliche Schritte unternommen haben. London hat die Bewerbung von Pelz bereits 2023 eingestellt, und auch Kopenhagen, Berlin, Stockholm, Helsinki und Melbourne verfolgen eine Politik der Ablehnung von Naturpelz.
Dieser Trend wurde zusätzlich durch jüngste Entscheidungen großer Medienkonzerne verstärkt. So hat der Condé Nast Verlag, der unter anderem Vogue, Vanity Fair und Glamour herausgibt, nach dem Vorbild von Elle und InStyle ebenfalls ein Verbot für die Verwendung von Tierpelz in redaktionellen Inhalten und Werbekampagnen erlassen.
Tierschutzvertreter, wie die von Collective Fashion Justice, werteten die CFDA-Entscheidung als einen wichtigen Präzedenzfall. Ihrer Ansicht nach wird dieses Vorgehen die Unterstützung für einen Handel schwächen, der wegen seiner Grausamkeit und erheblichen Umweltbelastungen ohnehin stark in der Kritik steht. Es spiegelt das wachsende gesellschaftliche Bewusstsein für die Notwendigkeit ethischer und nachhaltiger Produktionsmethoden in der Modebranche wider. Demgegenüber äußerte sich der American Fur Council (AFC) kritisch und sah darin eine reine Kapitulation vor dem Druck der Aktivisten.
Unabhängig von diesen Entwicklungen verzeichnet der Markt für Kunstpelz erwartungsgemäß ein deutliches Wachstum. Das globale Volumen dieses Segments überschritt 2023 die Marke von 370 Millionen US-Dollar. Analysten gehen davon aus, dass sich dieser Wert bis zum Jahr 2033 nahezu verdreifachen wird, was die Verschiebung hin zu tierfreien Alternativen unterstreicht.
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