Frida Kahlos Meisterwerk „El sueño“ vor Rekordauktion bei Sotheby’s
Bearbeitet von: Irena I
Frida Kahlos Selbstporträt aus dem Jahr 1940, bekannt als «El sueño (La cama)» (Der Traum/Das Bett), steht kurz davor, bei der Sotheby’s «Exquisite Corpus Evening Auction» in New York am 20. November 2025 versteigert zu werden. Die Schätzung für dieses ikonische Werk liegt zwischen 40 und 60 Millionen US-Dollar. Sollte das Gemälde diese Spanne erreichen, könnte es einen neuen globalen Auktionsrekord für das Werk einer Künstlerin aufstellen. Dieses Ereignis markiert einen entscheidenden Wendepunkt, da eines von Kahlos zentralen Gemälden, das sich außerhalb mexikanischer Museen und Sammlungen befindet, auf den Markt kommt. Dies unterstreicht die enorme Wertschätzung, die der Markt der kanonischen Kunst der Moderne entgegenbringt.
Das 74 mal 98 cm große Leinwandgemälde zeigt Kahlo in einer traumhaften, fantastischen Umgebung, umgeben von Symbolen, die die ewigen Themen von Leben und Tod verhandeln. Die Künstlerin selbst liegt schlafend in einem Himmelbett, das scheinbar im Himmel schwebt und von Ranken umschlungen wird, die Wiedergeburt symbolisieren. Über dem Baldachin thront ein großer Skelett-Torso mit Schädel, der mit Zündern verbunden ist und einen Blumenstrauß hält. Es ist historisch belegt, dass Kahlo tatsächlich ein kleines Skelett aus Pappmaché über ihrem eigenen Bett positioniert hatte, um die untrennbare Verbindung zwischen Existenz und Vergänglichkeit darzustellen.
Die Öffentlichkeit bekam dieses Gemälde nur selten zu Gesicht; es wurde zuletzt Ende der 1990er Jahre gezeigt. Diese Seltenheit trägt maßgeblich zu der hohen Preiserwartung bei. Die Auktion ist eingebettet in eine größere Veranstaltung, die sich auf surrealistische Kunst konzentriert und auch Werke von Größen wie Dalí und Magritte umfasst. Dies positioniert das Ereignis als einen Höhepunkt für den gesamten Surrealismus-Markt. Interessanterweise distanzierte sich Kahlo selbst von dieser Kategorisierung: „Sie dachten, ich sei eine Surrealistin, aber das war ich nicht. Ich habe nie Träume gemalt. Ich habe meine Realität gemalt.“
Der bisherige Auktionsrekord für ein Werk von Frida Kahlo wurde im Jahr 2021 aufgestellt, als ihr Gemälde «Diego y yo» (1949) für 34,9 Millionen US-Dollar verkauft wurde – der höchste Preis, der jemals für ein lateinamerikanisches Kunstwerk bei einer Versteigerung erzielt wurde. Der aktuelle globale Rekord für eine Künstlerin wird von Georgia O’Keeffe gehalten: Ihr Werk «Jimson Weed/White Flower No. 1» (1932) erzielte 2014 einen Preis von 44,4 Millionen US-Dollar. Sollte «El sueño» auch nur die untere Schätzung von 40 Millionen Dollar erreichen, würde es den O’Keeffe-Rekord bereits übertreffen.
Der Markt für surrealistische Kunst erlebt generell einen bemerkenswerten Aufschwung: Sein Anteil am gesamten Kunstmarktvolumen stieg zwischen 2018 und 2024 von 9,3% auf 16,8%. Das Ergebnis dieser bevorstehenden Versteigerung wird weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Bewertung führender modernistischer Künstlerinnen auf der internationalen Bühne haben. Obwohl bei jüngsten Auktionen in New York mehrere Rekorde für weibliche Künstlerinnen erzielt wurden – darunter Marlene Dumas mit ihrem Werk «Miss January» für 13,6 Millionen US-Dollar –, blieb die allgemeine Marktstimmung zuletzt eher vorsichtig. Die Kunstwelt blickt gespannt auf den November 2025, um zu sehen, ob Kahlos „El sueño“ tatsächlich neue Maßstäbe setzen wird.
Quellen
The Star
El sueño (La cama) | Exquisite Corpus Evening Auction | 2025 | Sotheby's
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