Gigantische Sonneneruption auf der erdabgewandten Seite registriert

Autor: Uliana S.

Der Koronograph LASCO/C3, ein entscheidendes Instrument zur Beobachtung der Sonnenkorona, hat zwischen dem 21. und 22. Oktober 2025 eine außerordentlich starke Eruption auf der Rückseite der Sonne registriert. Diese Seite ist von der Erde aus prinzipiell nicht sichtbar, weshalb solche Ereignisse oft unbemerkt bleiben würden, gäbe es nicht spezialisierte Beobachtungssonden. Das Ausmaß dieses solaren Ereignisses war immens und unterstreicht einmal mehr die gewaltigen Dimensionen unseres Zentralgestirns.

Um die schiere Größe des Ausbruchs zu verdeutlichen, dient ein Vergleich der Himmelskörper: Die Sonne besitzt einen beeindruckenden Durchmesser von 1,5 Millionen Kilometern. Unser Heimatplanet, die Erde, wirkt im Maßstab dazu verschwindend klein und misst lediglich 13.000 Kilometer im Durchmesser. Die aufgezeichnete Eruption stellte eine kolossale Freisetzung von Energie dar, die selbst auf dieser Distanz noch bemerkenswert war und die Stärke der aktiven Region auf der Sonnenoberfläche belegt.

Obwohl die aktive Zone, aus der dieser massive Ausbruch hervorging, erst zehn Tage zuvor unserer Erde zugewandt war, konnten Experten Entwarnung geben. Die Fachleute des Laboratoriums für Sonnenastronomie des IKI RAN (Institut für Weltraumforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften) bestätigten nach eingehender Analyse, dass der Plasmaausstoß keine Gefahr für die Erde darstellt. Der Grund dafür ist einfach: Die Ejektion war exakt in die entgegengesetzte Richtung zu unserem Planeten gerichtet und bewegte sich ins tiefe Weltall hinaus.

Die Beobachtung eines derart mächtigen Ereignisses auf der uns abgewandten Seite des Sterns ist zwar spektakulär, doch die Entwarnung für geomagnetische Stürme auf der Erde ist von größter Bedeutung. Hätte sich die Eruption in Richtung unseres Planeten entladen, wären weitreichende Auswirkungen auf Satellitenkommunikation und Stromnetze zu erwarten gewesen. Glücklicherweise blieb uns dieses Szenario erspart, da die gewaltigen Plasmamassen weit entfernt von der Erdumlaufbahn ins All hinausgeschleudert wurden.

Trotz der beeindruckenden Aufnahmen des LASCO/C3-Koronographen bleibt dieses Phänomen in gewisser Weise rätselhaft. Die Herausforderung besteht darin, dass derzeit keine Raumsonde in einer geeigneten Position ist, um die Rückseite der Sonne direkt zu überwachen und detaillierte In-situ-Messungen vorzunehmen. Diese fehlende direkte Beobachtung macht es für die Sonnenphysiker unmöglich, die genauen Ursachen, die Dynamik und die spezifische Natur dieser gewaltigen Explosion präzise zu bestimmen. Wissenschaftler sind daher gezwungen, sich auf die indirekten Messungen und die Analyse der Koronographenbilder zu verlassen, um die Entstehung und Entwicklung dieses unsichtbaren solaren Geschehens zu rekonstruieren.

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