„Die Zeit, wie ein Pfeil, fliegt dahin.“ Dieses Zitat fasst die Essenz des unidirektionalen Zeitflusses zusammen. Im Bereich der Quantenphysik stellt das Konzept der Zeitumkehrsymmetrie diese Vorstellung jedoch in Frage. Dieses fundamentale Prinzip besagt, dass die physikalischen Gesetze unverändert bleiben sollten, wenn die Zeit rückwärts laufen würde.
Im Jahr 2025 machten Forscher des Paul Scherrer Instituts in der Schweiz eine bahnbrechende Entdeckung, die eine Verletzung der Zeitumkehrsymmetrie an der Oberfläche des Kagome-Supraleiters RbV₃Sb₅ demonstrierte. Diese Erkenntnis ist besonders bedeutsam, da sie einen neuen Rekord für die Temperatur aufstellt, bei der die Verletzung der Zeitumkehrsymmetrie bei Kagome-Systemen beobachtet wird. Diese Errungenschaft eröffnet neue Wege für die Entwicklung von Quantentechnologien.
Die Implikationen dieser Entdeckung sind weitreichend. Sie liefert einen entscheidenden Hinweis auf das Materie-Antimaterie-Asymmetrie-Dilemma, das erklären könnte, warum das Universum von Materie dominiert wird. Darüber hinaus könnte sie zur Entwicklung von Zeitumkehrlinsen führen, die vergangene Quantenzustände rekonstruieren können, mit potenziellen Anwendungen in der Quantencomputertechnologie und Fehlerkorrektur. Dieser Durchbruch unterstreicht das anhaltende Bestreben, die reversiblen Gesetze der Physik mit der irreversiblen Natur unserer Erfahrung in Einklang zu bringen. Die Forschung am PSI, einem renommierten europäischen Forschungsinstitut, unterstreicht die Bedeutung europäischer Beiträge zur Grundlagenforschung.