Die Kyushu Universität in Fukuoka, Japan, hat am 1. Oktober 2025 ihr Institut für Quanten- und Raumzeitforschung eröffnet. Dieses neue Zentrum vereint Forscher aus verschiedenen Disziplinen, um die Schnittstelle zwischen Quantenmechanik und dem Raumzeitgefüge des Universums zu erforschen. Ziel ist es, neue Paradigmen an der Konvergenz von Quantenwissenschaft und Kosmologie zu erschließen und damit tiefgreifende Herausforderungen in der Physik anzugehen.
Das Institut widmet sich der Überbrückung der Kluft zwischen der Quantenmechanik und Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, die die Raumzeit beschreibt. Die Vereinbarkeit der probabilistischen Natur quantenmechanischer Phänomene mit der deterministischen Geometrie der Raumzeit ist seit langem eine intellektuelle Herausforderung. Das Institut soll ein Zentrum für theoretische und experimentelle Arbeiten zur Quantengravitations-Schnittstelle werden, um verborgene physikalische Gesetze aufzudecken und potenziell Technologien sowie unser Verständnis der Existenz zu revolutionieren.
Professor Kazuhiro Yamamoto von der Fakultät für Naturwissenschaften der Kyushu Universität betont das transformative Potenzial: „Die Vereinigung von Quantenwissenschaft mit der kosmischen Grenze verspricht die Enthüllung unbekannter physikalischer Gesetze und die Entstehung innovativer Technologien.“ Seine Vision umfasst neue Quantentechnologien, fortgeschrittene Gravitationswellendetektionen und neuartige Quantenfelder, die durch die Raumzeit-Topologie definiert sind. Das Institut besteht aus sechs spezialisierten Abteilungen und einem Strategiebüro, in denen über 50 Forscher unter der „All Kyushu University“-Initiative zusammenarbeiten.
Diese Initiative steht im Einklang mit der Future Academic Advancement Initiative (2023) des Wissenschaftsrates von Japan und unterstützt die Vision 2030 der Kyushu Universität, „Gesellschaftlichen Wandel durch integrative Erkenntnisse voranzutreiben“. Die Universität positioniert sich damit an der Spitze globaler Bemühungen zur Bewältigung komplexer wissenschaftlicher Fragen. Die theoretische Arbeit des Instituts umfasst Rahmenwerke wie die Quantenfeldtheorie auf gekrümmter Raumzeit und Quantengravitationsmodelle wie die Stringtheorie und die Schleifenquantengravitation. Fortschritte könnten Rätsel wie Dunkle Energie, den kosmologischen Horizont und die Quantenursprünge der Raumzeit entschlüsseln.
Über die Theorie hinaus wird das Institut experimentelle Aufbauten nutzen, darunter ultrapräzise Gravitationswellenmessungen, Quantensensoren für Raumzeit-Fluktuationen und Hochenergie-Teilchenexperimente. Solche Technologien versprechen, Theorien zu validieren und Innovationen in Materialwissenschaften, Quantencomputing und Weltraumbeobachtung voranzutreiben. Die Lage der Kyushu Universität in Fukuoka erleichtert die umfassende internationale Zusammenarbeit. Ein Kickoff-Symposium am 25. Dezember wird die strategischen Prioritäten des Instituts vorstellen und den Dialog unter führenden Denkern anregen.