Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in Cell Genomics und geleitet von Forschern der EPFL (École Polytechnique Fédérale de Lausanne), hat neue Einblicke in die Evolution der menschlichen Zellzyklusregulation geliefert. Das Forschungsteam, zu dem Romain Forey und Cyril Pulver gehörten, erstellte einen umfassenden Atlas der Genaktivität während des menschlichen Zellzyklus. Diese bahnbrechende Arbeit beleuchtet, wie sich kürzlich entstandene Gene auf diesen grundlegenden Prozess auswirken.
Die Studie identifizierte spezifische Transkriptionsfaktoren, wie ZNF519 (exklusiv für Primaten) und ZNF274 (in Säugetieren vorhanden), als Schlüsselregulatoren. Die Deaktivierung von ZNF519 führte zu Problemen bei der DNA-Replikation, während ZNF274 den Zeitpunkt der Genomduplikation regulierte. Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie neue genetische Elemente, die für Menschen und unsere nahen Verwandten einzigartig sind, mit alten zellulären Prozessen interagieren.
Diese Forschung ist entscheidend für das Verständnis von Krankheiten wie Krebs, bei denen eine Fehlregulation des Zellzyklus ein Kennzeichen ist. Sie könnte auch Unterschiede im Krebsverhalten und anderen Entwicklungsstörungen zwischen Menschen und anderen Säugetieren erklären. Der umfassende Atlas der Genexpression des menschlichen Zellzyklus steht der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung und bietet eine wertvolle Ressource für weitere Untersuchungen.