Verlorene Stadt Imet aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. im Nildelta entdeckt

Bearbeitet von: Ирина iryna_blgka blgka

Archäologen der University of Manchester und der Sadat City University in Ägypten haben die verlorene altägyptische Stadt Imet entdeckt, die aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. stammt. Sie war unter Erdschichten in der Region Tell el-Farain, auch bekannt als Tell Nebesha, im östlichen Nildelta begraben.

Bei den Ausgrabungen wurden fortschrittliche Fernerkundungstechniken, hochauflösende Satellitenbilder und geophysikalische Methoden eingesetzt, die die Identifizierung einer gut erhaltenen urbanen Landschaft ermöglichten. Wissenschaftler entdeckten die Überreste von mehrstöckigen Turmhäusern, die auf soliden Fundamenten errichtet wurden – eine seltene Bauweise, die für das Nildelta in der späten und römischen Zeit charakteristisch war. Ihr Vorhandensein deutet auf eine hohe Bebauungsdichte und eine entwickelte städtische Infrastruktur hin.

Neben Wohngebieten entdeckten Archäologen gepflasterte Bereiche zur Getreideverarbeitung, Viehgehege und Spuren einer zeremoniellen Straße, die einst zum Tempel der Göttin Wadjet führte – der Schutzgöttin Unterägyptens und spirituellen Beschützerin von Imet. Der Tempel und seine Umgebung dienten als wichtiges religiöses Zentrum, wurden aber nach Angaben der Forscher während der ptolemäischen Zeit aufgegeben, was einen Wandel in den rituellen Praktiken der Zeit widerspiegelt.

Zu den einzigartigen Funden gehört ein Küchengefäß mit den Überresten eines Tilapia-Fischeintopfs, das direkt auf einer antiken Feuerstelle entdeckt wurde – ein seltener Fund eines so gut erhaltenen Fragments des täglichen Lebens. Gefunden wurden auch eine grüne Fayence-Uschebti-Figur, die als Diener im Jenseits diente, ein bronzenes Sistrum mit den Köpfen der Göttin Hathor und eine Stele mit der Darstellung des Gottes Harpokrates, der auf Krokodilen steht, mit der Schutzfigur des Gottes Bes über ihm. Diese Artefakte veranschaulichen die reiche spirituelle Kultur der Stadt.

Laut Dr. Nicky Nielsen von der University of Manchester wird Imet zu einem Schlüsselfundort für die Neubewertung der ägyptischen Archäologie der späten Periode: „Diese Entdeckung ermöglicht es uns, einen Einblick in das komplexe Alltagsleben, die religiösen Praktiken und die architektonischen Innovationen der Zeit zu erhalten. Wir bringen die vergessenen Städte des Deltas allmählich auf die Landkarte der Geschichte zurück.“ Die Forschung ist noch im Gange, und Imet könnte nach Ansicht der Archäologen noch viele weitere Entdeckungen bergen.

Quellen

  • Liberal.gr

  • Ενικός

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