Archäologen haben in der Nekropole von San Giuliano, in der Nähe von Barbarano Romano, in der Region Latium, Italien, ein außergewöhnlich gut erhaltenes und versiegeltes etruskisches Grab entdeckt. Die Entdeckung, die aus dem späten 7. Jahrhundert v. Chr. (vor etwa 2700 Jahren) stammt, bietet beispiellose Möglichkeiten, etruskische Bestattungspraktiken und soziale Strukturen zu studieren.
Die Ausgrabungen wurden von Professor Davide Zori von der Baylor University (Texas) geleitet und vom italienischen Kulturministerium genehmigt. Das Grab wurde vollständig versiegelt und unberührt gefunden, was es im Kontext der etruskischen Archäologie einzigartig macht.
In der Grabkammer entdeckten Archäologen Dutzende exquisiter Keramikvasen, die im etruskisch-geometrischen Stil verziert waren, sowie Bronzeornamente und eine Muschel – alle Gegenstände wurden in Übereinstimmung mit alten Bestattungsritualen platziert.
Die Nekropole von San Giuliano, die sich im Regionalpark Marturanum in der Gegend von Caiolo befindet, beherbergt über 500 Gräber. Die meisten von ihnen wurden beschädigt oder geplündert, während der neue Fund ein seltenes und wertvolles Beispiel für eine intakte Bestattung darstellt.
Die Archäologin Barbara Barbaro hob die außergewöhnliche Natur der Entdeckung hervor und wies auf ihre Bedeutung für die Untersuchung der Bestattungspraktiken und der Sozialstruktur der etruskischen Gesellschaft hin. Die Entdeckung ist Teil eines groß angelegten internationalen Projekts zur Erforschung und Erhaltung des etruskischen Erbes der Region.