Abbruch einer Mauer aus dem 18. Jahrhundert sorgt für Kontroversen in Évora

Der kürzliche Abbruch einer Mauer aus dem 18. Jahrhundert im historischen Zentrum von Évora wirft erhebliche Bedenken hinsichtlich des Denkmalschutzes auf. Die Mauer, die sich in der Travessa da Palmeira befindet und einem Hotel gehört, wurde am 4. November 2024 teilweise abgerissen, nachdem die Gemeinde dies aufgrund von Einsturzgefahr angeordnet hatte.

Der Bürgermeister von Évora, Carlos Pinto de Sá, räumte ein, dass es eine Kommunikationspanne seitens der Gemeinde gegeben habe, und versicherte, dass die Stadt alle notwendigen Schritte unternehmen werde, um die Situation zu klären, einschließlich möglicher Wiederherstellungsmaßnahmen mit dem Eigentümer.

Das Instituto Público Património Cultural (Öffentliches Institut für Kulturerbe) berichtete, dass es keinen technischen Bericht über die Stabilität der Mauer oder einen formellen Antrag auf Abriss mit Schutzmaßnahmen erhalten habe. Im Juli hatte die Comissão de Coordenação e Desenvolvimento Regional (CCDR) von Alentejo die Gemeinde um Klarstellung bezüglich der öffentlich angekündigten Absicht gebeten, 1,5 Meter der Struktur aus Sicherheitsgründen abzureißen, wobei die Zivilschutzbehörden einbezogen wurden.

Am Tag des Abbruchs erließ das Kulturinstitut eine sofortige Aussetzung aller Abrissarbeiten, nachdem es von der CCDR alarmiert worden war. Dennoch wurde die Mauer vollständig abgerissen, bevor diese Anordnung durchgesetzt werden konnte, was das Institut veranlasste, die Polizei zu benachrichtigen.

Auf eine Anfrage hin erklärte Pinto de Sá, dass die Gemeinde aufgrund von Warnungen von Anwohnern und lokalen Behörden über die potenzielle Gefahr des Mauerwerks gehandelt habe. Der städtische Zivilschutzdienst bestätigte das Risiko eines Einsturzes und empfahl den Abriss der Mauer bis zu einer Höhe von 1,5 Metern. Der Bürgermeister stellte fest, dass der Abriss der Mauer unerwartet geschah, als die Arbeiten begannen, was offenbar machte, dass sie keine ordnungsgemäße Fundamentunterstützung hatte.

Obwohl die Mauer abgerissen wurde, stellte der Bürgermeister fest, dass der archäologische Dienst der Gemeinde keinen bedeutenden historischen oder kulturellen Wert in der Mauer gefunden habe. Ein Bericht mit den Ergebnissen des archäologischen Dienstes und den vom Kulturinstitut ergriffenen Maßnahmen wird nun an das Institut gesendet.

Es ist wichtig zu beachten, dass das historische Zentrum von Évora als UNESCO-Weltkulturerbe und nationales Denkmal eingestuft ist, sodass jede Intervention einer vorherigen Genehmigung der kulturellen Verwaltung bedarf.

Die Mauer, die auf Karten des 18. Jahrhunderts abgebildet ist, stellte eine alte Grenze eines Grundstücks dar und trug zur urbanen Morphologie des historischen Zentrums bei.

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