Wissenschaftler haben eine neuartige Methode entwickelt, die auf luftgetragener Umwelt-DNA (eDNA) basiert, um die Artenvielfalt zu verfolgen und so eine nicht-invasive Möglichkeit zur Überwachung von Wildtieren und zum Verständnis ökologischer Veränderungen zu bieten. Dieser Ansatz verspricht, die Art und Weise, wie wir die vielfältigen Arten des Planeten bewerten und schützen, zu revolutionieren und wichtige Erkenntnisse für Naturschutzbemühungen zu liefern. Elizabeth Clare, eine Biodiversitätsforscherin an der York University, betont die Herausforderung, die Weite des Lebens auf der Erde zu beschreiben. Traditionelle Methoden haben Schwierigkeiten, das gesamte Ausmaß der Artenvielfalt zu erfassen, insbesondere angesichts der Bedrohung von Arten durch Habitatverlust und Klimawandel. Clare und ihre Kollegen untersuchten die Verwendung von eDNA, dem genetischen Material, das von Organismen in die Umwelt abgegeben wird, um die Artenvielfalt in großem Maßstab zu überwachen. Nina Garrett, eine Doktorandin der Biologie, erklärt, dass Tiere ständig DNA durch Haare, Hautzellen und sogar Atem freisetzen. Durch die Sammlung dieser eDNA aus der Luft können Wissenschaftler die in einem bestimmten Gebiet vorhandenen Arten identifizieren. Garrett verwendete ein Filterpapier und einen Ventilator, um luftgetragene DNA von einem von Fledermäusen bewohnten Baum zu sammeln, um die Anwesenheit verschiedener Fledermausarten zu erkennen. Forscher analysierten Luftfilter von Schadstoffüberwachungsstationen in ganz Großbritannien und identifizierten Hunderte von Arten von Insekten, Pflanzen, Pilzen, Vögeln und Säugetieren. Diese Methode ermöglicht eine kontinuierliche und kostengünstige Überwachung von Wildtierpopulationen. Andrew Brown vom National Physical Laboratory (NPL) merkt an, dass dieselben Netzwerke, die die menschliche Gesundheit schützen, auch Wildtiere schützen können. Dieser innovative Ansatz bietet eine skalierbare Lösung für die Überwachung der Artenvielfalt weltweit. Er kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Naturschutzbemühungen zu verfolgen, invasive Arten zu identifizieren und Krankheitserreger oder landwirtschaftliche Schädlinge zu erkennen. Ryan Kelly, ein Meereswissenschaftler, betont das Potenzial, Fragen zu Umweltauswirkungen in einem bisher unerreichten Umfang zu beantworten und so den Weg für ein besseres Biodiversitätsmanagement zu ebnen. Clare plant, diese Methode auf kontinentale und sogar planetarische Maßstäbe auszudehnen und Luftqualitätsnetzwerke in globale Wildtierüberwachungssysteme umzuwandeln. Dies könnte unser Verständnis der Artenvielfalt revolutionieren und effektivere Naturschutzstrategien ermöglichen.
Wissenschaftler nutzen Luft-DNA zur Verfolgung der Artenvielfalt und Überwachung von Wildtieren
Bearbeitet von: Katia Remezova Cath
Quellen
NPR
Weitere Nachrichten zu diesem Thema lesen:
Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?
Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.