Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) hat den Südlichen Ringnebel (NGC 3132) in nie dagewesener Detailtreue abgebildet und dabei komplexe Strukturen aufgedeckt, die zuvor unbekannt waren. Diese Entdeckungen bieten neue Einblicke in die Endstadien der Sternentwicklung und die Bildung planetarischer Nebel.
Der Südliche Ringnebel, etwa 2.500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Vela gelegen, ist ein Beispiel für einen planetarischen Nebel, der durch die Abstoßung der äußeren Schichten eines sterbenden Sterns entsteht. Frühere Beobachtungen, wie die des Hubble-Weltraumteleskops, zeigten eine relativ einfache ringförmige Struktur. Die JWST-Bilder enthüllen jedoch eine weitaus komplexere Geometrie mit mehreren konzentrischen Schalen und filigranen Ausströmungen.
Die JWST-Daten deuten darauf hin, dass der Nebel von mindestens zwei, möglicherweise drei, unsichtbaren Begleitsternen beeinflusst wird. Diese Sterne könnten durch ihre Gravitationswechselwirkungen die asymmetrische Form des Nebels verursacht haben. Insbesondere zeigen die Bilder des Mid-Infrared Instrument (MIRI) des JWST, dass der zentrale weiße Zwergstern von einer Staubscheibe umgeben ist, was auf die Anwesenheit eines oder mehrerer Begleitsterne hindeutet.
Die detaillierten JWST-Bilder ermöglichen es Astronomen, die zeitliche Abfolge der Gas- und Staubabstoßungen besser zu rekonstruieren und die Mechanismen zu verstehen, die zur Bildung solcher komplexen Nebel führen. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, unser Verständnis der Sternentwicklung und der chemischen Anreicherung des Universums zu vertiefen.