Die NASA gab am 19. August 2025 die Entdeckung eines neuen Mondes bekannt, der den Uranus umkreist und die vorläufige Bezeichnung S/2025 U1 erhalten hat. Diese Entdeckung, die mit dem James Webb Space Telescope (JWST) gemacht wurde, erweitert die Zahl der bekannten Monde des Uranus auf insgesamt 29.
Der neu entdeckte Himmelskörper wurde am 2. Februar 2025 von einem Forschungsteam unter der Leitung von Maryame El Moutamid vom Southwest Research Institute (SwRI) in Boulder, Colorado, erfasst. Mit einem geschätzten Durchmesser von etwa 10 Kilometern war S/2025 U1 bisherigen Missionen wie der Voyager 2-Sonde, die Uranus im Januar 1986 besuchte, entgangen. Seine geringe Größe und Helligkeit erklären, warum er bisher unentdeckt blieb.
S/2025 U1 befindet sich in einer Entfernung von rund 56.000 Kilometern vom Zentrum des Uranus und umkreist den Planeten in der äquatorialen Ebene zwischen den Umlaufbahnen der Monde Ophelia und Bianca. Seine nahezu kreisförmige Umlaufbahn deutet darauf hin, dass er möglicherweise an seinem jetzigen Standort entstanden ist. Diese Entdeckung ist von besonderer Bedeutung, da sie Einblicke in die komplexe Dynamik des Uranus-Systems ermöglicht.
Uranus ist bekannt für seine zahlreichen kleinen inneren Monde, deren Wechselwirkungen mit den Ringen des Planeten auf eine turbulente Vergangenheit hindeuten, die die Grenze zwischen Ringsystem und Mondsystem verwischt. Wissenschaftler wie Matthew Tiscareno vom SETI Institute betonen, dass die geringe Größe und Helligkeit von S/2025 U1 darauf schließen lässt, dass noch weitere Komplexitäten in diesem System unentdeckt sind. Die Benennung von Uranus-Monden folgt der Tradition, Charaktere aus den Werken von William Shakespeare und Alexander Pope zu verwenden. Die International Astronomical Union (IAU) wird in naher Zukunft einen offiziellen Namen für S/2025 U1 genehmigen.
Diese Entdeckung unterstreicht die fortschrittlichen Fähigkeiten des James Webb Space Telescope, das auch in der Erforschung des äußeren Sonnensystems neue Maßstäbe setzt. Während Voyager 2 bei seinem Vorbeiflug 1986 zehn Monde entdeckte, ermöglicht die verbesserte Sensitivität des JWST die Identifizierung noch kleinerer und schwächerer Objekte, was die Erforschung des Uranus-Systems weiter vorantreiben wird.