Astronomen haben eine massive Balkenspiralgalaxie namens J0107a entdeckt, die existierte, als das Universum erst 2,6 Milliarden Jahre alt war. Diese Entdeckung, die in einer aktuellen Nature-Studie detailliert beschrieben wird, stellt bestehende Modelle der Galaxienentstehung und -entwicklung in Frage.
J0107a wurde mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in Chile sowie mit Daten des James-Webb-Weltraumteleskops und des Karl G. Jansky Very Large Array beobachtet und verfügt über eine klar definierte Balkenstruktur, die typischerweise in reiferen Galaxien zu sehen ist. Ihre Masse ist mehr als zehnmal so groß wie die der Milchstraße, und sie weist eine 300-mal höhere Sternentstehungsrate auf. Der Balken der Galaxie leitet Gas mit erstaunlicher Geschwindigkeit in ihr Zentrum und befeuert so eine rasante Sternengeburt.
Die Existenz einer so entwickelten Balkenspiralgalaxie so früh im Universum deutet darauf hin, dass sich Galaxien viel schneller entwickeln könnten als bisher angenommen. Diese Erkenntnis veranlasst eine Neubewertung der aktuellen kosmologischen Theorien zur Entstehung galaktischer Strukturen im frühen Universum. Die von Shuo Huang geleitete Forschung unterstreicht die Bedeutung der Untersuchung von J0107a, um die Entwicklung von Balkenspiralgalaxien, einschließlich unserer eigenen Milchstraße, zu verstehen.