Stephan's Quintett: Kosmische Kollision durch WEAVE enthüllt

In einem spektakulären astronomischen Ereignis, das 290 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist, interagieren vier Galaxien im Stephan's Quintett eng miteinander, erzeugen Kollisionsreste und beleuchten den Raum zwischen ihnen mit Röntgen-Schockwellen.

Ursprünglich im 19. Jahrhundert aufgezeichnet, erscheint das Quintett als fünf Galaxien; jedoch ist die fünfte Galaxie, NGC 7320, nicht Teil dieser Interaktion und steht einfach aus unserer Perspektive in einer Linie mit den anderen vier. NGC 7320 befindet sich etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt, während die anderen vier Galaxien gravitativ miteinander verbunden sind und in einem komplexen Tanz engagiert sind, der seit Milliarden von Jahren andauert.

Diese Interaktion hat eine Gaswolke erzeugt, die möglicherweise von den Galaxien abgerissen wurde und jetzt im intergalaktischen Raum schwebt, erhitzt und durch ihre Wechselwirkungen gestört ist. Neueste Beobachtungen zeigen, dass eine Galaxie mit einer Geschwindigkeit von 3,2 Millionen Kilometern pro Stunde durch den Galaxienhaufen rast und erhebliche Umwälzungen verursacht.

Das William Herschel-Teleskop in Spanien, ausgestattet mit dem WEAVE-Weitfeld-Spektrographen, hat neue Details über dieses gestörte Gas enthüllt. Insbesondere bewegt sich NGC 7318b schnell durch die Galaxiengruppe und erzeugt eine mächtige Schockwelle, die größer ist als die Milchstraße, ähnlich einem Überschallknall, der von einem Jet erzeugt wird.

Wenn die Schockwelle kaltes Gas durchquert, ist ihre Energie ausreichend, um Elektronen von Atomen zu trennen, was zu leuchtendem ionisiertem Gas führt, das im Beobachtungsbereich von WEAVE liegt. Die Schockwelle schwächt sich jedoch ab, wenn sie durch heißes Gas bewegt wird, komprimiert es und erzeugt niederfrequente Strahlung, die von Radioteleskoparrays wie LOFAR detektiert werden kann. Diese Daten helfen Wissenschaftlern, die Prozesse großer Galaxienkollisionen und -fusionen zu verstehen.

Das Stephan's Quintett stellt eine faszinierende Forschungsgelegenheit für Wissenschaftler dar, da es eine komplexe Umgebung und eine relativ nahe Lage zur Erde aufweist. Solche Galaxiengruppen gelten als Wachstum durch Kollisionen und Fusionen, wodurch jedes neue Detail eine eingehende Erkundung wert ist. Das Forschungsteam vermutet, dass diese neuen Erkenntnisse möglicherweise gerade außerhalb der Grenzen der aktuellen Beobachtungsmöglichkeiten liegen und auf die richtigen Instrumente warten, um entdeckt zu werden. Die Ergebnisse werden in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

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