Die Sonne zeigt derzeit eine erhöhte Aktivität, was zu einer Zunahme von Sonnenstürmen und damit verbundenen Phänomenen führt. Diese verstärkte Aktivität, die Teil des aktuellen Sonnenzyklus 25 ist, hat bereits zu mehreren bedeutenden Sonneneruptionen geführt, die das Potenzial haben, globale Kommunikationssysteme und Satellitenoperationen zu beeinträchtigen. Wissenschaftler beobachten diese Entwicklungen aufmerksam, da sie auf eine Intensivierung der Sonnenaktivität hindeuten, die bis zum erwarteten Höhepunkt des Zyklus im Jahr 2025 andauern könnte. Der Sonnenzyklus 25, der im Dezember 2019 begann, hat sich als aktiver als ursprünglich vorhergesagt erwiesen, wobei der Höhepunkt der Sonnenfleckentätigkeit für Juli 2025 erwartet wird.
Die verstärkte Sonnenaktivität kann sich in Form von stärkeren Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe (CMEs) manifestieren. Diese Ereignisse schleudern Plasma und Magnetfelder ins All und können, wenn sie auf die Erde gerichtet sind, geomagnetische Stürme auslösen. Solche Stürme können weitreichende Auswirkungen auf unsere technologisch abhängige Welt haben. Dazu gehören Störungen von Satelliten, die für kommerzielle Kommunikation, globale Positionsbestimmung (GPS) und Wettervorhersagen unerlässlich sind. Auch Funkkommunikation, insbesondere im Hochfrequenzbereich und in polaren Regionen, kann durch diese Ereignisse beeinträchtigt werden, was zu vorübergehenden Funkstille führt.
Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit von Polarlichtern, die bei verstärkter Sonnenaktivität auch in niedrigeren Breitengraden sichtbar werden können. Jüngste Ereignisse im Mai 2024 haben gezeigt, dass Polarlichter bis nach Florida und Mexiko sichtbar waren, was auf die Stärke der ausgelösten geomagnetischen Stürme zurückzuführen ist. Diese erweiterten Sichtbarkeitsbereiche sind ein faszinierendes Nebenprodukt der erhöhten Sonnenaktivität und bieten eine seltene Gelegenheit, dieses Naturphänomen zu beobachten.
Die Auswirkungen auf die technologische Infrastruktur sind ebenfalls von Bedeutung. Geomagnetisch induzierte Ströme können in langen Stromleitungen auftreten und im Extremfall zu großflächigen Stromausfällen führen, wie es beispielsweise 1989 in Quebec der Fall war, wo ein Sonnensturm eine neunstündige Stromunterbrechung verursachte. Auch die Landwirtschaft, die zunehmend auf präzise GPS-Systeme angewiesen ist, kann von solchen Störungen betroffen sein, wie die Auswirkungen auf die Landwirtschaft im Mai 2024 zeigten. Die Entwicklung von KI-Modellen wie Surya durch IBM und NASA zielt darauf ab, die Vorhersage von Sonnenaktivitäten zu verbessern und so die Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen zu erhöhen.
Die Parker Solar Probe und das Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA sind unter anderem im Einsatz, um diese Phänomene genauer zu untersuchen und Vorhersagen zu verbessern.