Instabiler Polarwirbel signalisiert wechselhaften Winter 2025/2026 mit Kältepotenzial für Europa

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Der Polarwirbel, eine gewaltige, eisige Luftmasse über der Arktis, zeigt derzeit eine bemerkenswerte Instabilität. Diese atmosphärische Verschiebung birgt das Potenzial für erhebliche Temperaturschwankungen in weiten Teilen Europas und Nordamerikas während der kommenden Kälteperiode 2025/2026. Meteorologische Analysen belegen, dass die Struktur des Wirbels bereits im September dieses Jahres eine geringere Festigkeit als im langjährigen Durchschnitt aufwies, was Experten zu erhöhter Wachsamkeit mahnt.

Die aktuelle Dynamik in der Stratosphäre deutet auf eine mögliche Störung hin, die sich als eine plötzliche Stratosphären-Erwärmung (Sudden Stratospheric Warming, SSW) manifestieren könnte. Ein solches Ereignis, das erstmals in den 1950er Jahren von Richard Scherhag entdeckt wurde, führt zum Zerbrechen des Wirbels und lenkt arktische Luftmassen südwärts in tiefere Lagen, was spürbare Kälteeinbrüche zur Folge hat. Die Intensität solcher Ereignisse kann die polaren Stratosphärentemperaturen innerhalb weniger Tage um bis zu 50 Grad Celsius ansteigen lassen und die planetaren Windsysteme umkehren.

Zusätzlich zu den internen Wirbel-Signalen tragen globale Muster zur Instabilität bei. Die gleichzeitige Präsenz einer schwachen La Niña – einer Abkühlung der Meeresoberfläche im Pazifik – und einer negativen Quasi-Biennial Oscillation (QBO) sind Indikatoren, die historisch mit kälteren Wintern auf der Nordhalbkugel und einer erhöhten Anfälligkeit des Polarwirbels verbunden sind. Insbesondere die Kombination aus La Niña und östlicher QBO gilt als starkes Signal für SSW-Ereignisse.

Die regionale Wetterentwicklung wird stark von der Nordatlantischen Oszillation (NAO) beeinflusst. Blockierende Hochdrucklagen über Skandinavien oder Grönland können den Weg für eisige Luft aus Osten oder Nordosten nach West- und Mitteleuropa ebnen. Während eine schwache La Niña oft ein negatives pazifisch-nordamerikanisches Muster (PNA) begünstigt, was Kälte im Westen der USA und Kanadas bedeuten kann, neigt Südeuropa tendenziell zu wärmeren und trockeneren Bedingungen. Die Schneebedeckung über Sibirien im Oktober dient als weiterer Frühindikator: Eine überdurchschnittlich große Fläche signalisiert eine mögliche Lenkung von Kaltluft nach Europa.

Experten betonen, dass die akribische Beobachtung der Wirbelentwicklung in den kommenden Wochen und Monaten unerlässlich ist, um die langfristigen Vorhersagen für extreme Kälteperioden zu präzisieren. Die Unsicherheit liegt im genauen zeitlichen Ablauf und der regionalen Ausprägung der Kälte, was Herausforderungen für die langfristige Planung in Sektoren wie der Energieversorgung und Landwirtschaft mit sich bringt. Die gegenwärtige meteorologische Lage erfordert somit eine flexible Anpassung an komplexe, miteinander verwobene atmosphärische Kräfte.

Quellen

  • Evenimentul Zilei

  • Ziarul Unirea

  • Romania FM

  • Antena 1

  • Acasa.ro

  • B1 TV

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