Indiens Teeindustrie im Griff der Fluten: Darjeeling kämpft mit Verwüstung

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Verheerende Überschwemmungen und Erdrutsche haben die indische Darjeeling-Region im frühen Oktober 2025 heimgesucht und die weltberühmte Teeindustrie schwer getroffen. Schätzungen zufolge sind etwa fünf Prozent der wertvollen Teegärten zerstört, was weitreichende wirtschaftliche und ökologische Folgen hat. Zahlreiche Teeplantagen in den Regionen Darjeeling, Dooars und Terai standen unter Wasser. Allein in Darjeeling waren fast die Hälfte der 87 Teeanbaugebiete von Erdrutschen und Überflutungen betroffen, was zu einem vollständigen Stillstand der Arbeiten führte.

Insbesondere die Mechpara Teeplantage im Dooars-Gebiet erlitt massive Schäden, wobei die Fluten die Teepflanzen und Plantagen vernichteten. Diese Ereignisse ereigneten sich kurz vor der Ernte des „new flush“, der feinen jungen Teespitzen, was die Verluste noch verschärfte. Die Regenfälle waren extrem, mit über 260 Litern pro Quadratmeter an einem einzigen Wochenende in Darjeeling, was von lokalen Tee-Verbandschefs als beispiellose Katastrophe beschrieben wurde. Die Auswirkungen auf die Menschen sind ebenfalls gravierend: Mindestens 36 Todesfälle wurden durch Erdrutsche bestätigt, während Hunderte von Touristen aus den betroffenen Gebieten evakuiert werden mussten.

Die wirtschaftlichen Einbußen für die Teeindustrie sind erheblich, und die Rufe nach dringender staatlicher Unterstützung werden lauter. Die Zerstörung von über 950 Hektar Teeflächen im Hügelland von Darjeeling stellt einen schweren Schlag für die Gärten dar, deren Tee durch eine geografische Herkunftsbezeichnung geschützt und für seine hohe Qualität bekannt ist. Jährlich werden in Darjeeling auf etwa 17.500 Hektar rund 10.000 Tonnen Tee produziert. Die indische Teeindustrie, die über eine Million Menschen direkt und eine weitere Million indirekt beschäftigt, ist ein bedeutender Wirtschaftszweig für das Land, das der zweitgrößte Teeproduzent und drittgrößte Exporteur von Schwarztee weltweit ist.

Diese Naturkatastrophe unterstreicht die wachsende Anfälligkeit von Regionen wie Darjeeling für extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Die Auswirkungen auf die Teeproduktion sind weitreichend, da steigende Temperaturen und häufige Unwetter nicht nur Ertrag und Qualität beeinträchtigen, sondern auch die Ausbreitung neuer Pflanzenschädlinge und -krankheiten begünstigen. Die Krise wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit von Klimaresilienz und adaptiven Strategien in der Teeindustrie. Die weltweite Nachfrage nach Darjeeling-Tee, insbesondere nach dem begehrten „First Flush“, könnte durch solche Ereignisse weiter beeinträchtigt werden, was zu Preissteigerungen und Verknappungen auf dem globalen Markt führen könnte. Die jüngsten Ereignisse sind ein Weckruf für die Notwendigkeit, die Widerstandsfähigkeit der Anbauregionen zu stärken und nachhaltigere Praktiken zu fördern, um die Zukunft dieser traditionsreichen Industrie zu sichern.

Quellen

  • Yahoo

  • Industry stakeholders flag washout in brew belt due to landslides and flash floods

  • Heavy rain floods devastate North Bengal tea gardens industry seeks urgent govt aid

  • Rescuers in India search for missing after landslides kill 24 in Darjeeling region

  • Heavy rain and Bhutan water surge: North Bengal tea gardens submerged

  • There's trouble brewing with Darjeeling tea

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