Der Harvard-Astrophysiker Ави Лёб berichtet, dass der Komet 3I/ATLAS Masse verliert, während er sich der Erde nähert.
Das Rätsel um 3I/ATLAS: Kometenfragmentierung oder ein Hinweis auf mehr nach dem Periheldurchgang?
Bearbeitet von: Uliana S.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft beschäftigt sich weiterhin intensiv mit dem Verhalten des interstellaren Kometen 3I/ATLAS. Dieses Objekt, das am 1. Juli 2025 mithilfe des ATLAS-Teleskops entdeckt wurde, stellt den dritten bekannten Besucher aus dem interstellaren Raum dar. Besondere Aufmerksamkeit erregte 3I/ATLAS nach seinem Periheldurchgang am 29. Oktober 2025. An diesem Punkt erreichte der Komet den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn, was eine beispiellose Freisetzung von Material und eine drastische Steigerung seiner Leuchtkraft zur Folge hatte.
Der Harvard-Astronom Avi Loeb brachte die Hypothese ins Spiel, dass der Komet in der Nähe des Perihels fragmentiert sein könnte. Seinen Berechnungen zufolge belief sich der Masseverlust beim Durchqueren dieses kritischen Punktes auf kolossale 2 Millionen Kilogramm pro Sekunde. Dieser Wert steht in scharfem Kontrast zu der Basisrate von lediglich 150 Kilogramm pro Sekunde, die am 6. August 2025 registriert wurde. Loeb argumentiert, dass dieser massive Materialverlust durch eine Vergrößerung der Oberfläche verursacht worden sein könnte, was zu einer intensiveren Verdampfung führte.
Jenseits dieser rein physikalischen Erklärung schließt Loeb jedoch kühnere Annahmen über einen möglichen künstlichen Ursprung des Objekts nicht aus. Er verweist dabei auf die innere Helligkeit des Kometen, die der Leistung von zehn Atomkraftwerken entspricht, sowie auf seine fein abgestimmte Flugbahn, die sich perfekt in die Ebene der Planeten unseres Sonnensystems einfügt.
Untersuchungen, unter anderem durchgeführt von den britischen Astronomen Michael Büchner und Frank Niebling, dokumentierten eine komplexe Struktur der Gasausströmungen, die sich nach der Annäherung an die Sonne bildeten. Bemerkenswert war das Auftreten eines „Antischweifs“, der sich 1 Million Kilometer in Richtung der Sonne erstreckte, sowie einer separaten, „qualmenden“ Spur, die in die entgegengesetzte Richtung bis zu 3 Millionen Kilometer maß. Trotz dieser dramatischen Erscheinungen überstand der Komet eine direkte Konfrontation mit einem mächtigen Ausbruch solarer Plasma am 24. und 25. Oktober. Einige Wissenschaftler erwarteten, dass dieses Ereignis den lockeren Kern des Kometen hätte zerstören müssen. Dennoch blieb das Objekt intakt und setzte seine Bewegung entlang der berechneten Flugbahn fort.
3I/ATLAS reiht sich als dritter bestätigter interstellarer Besucher in unser System ein, nach Oumuamua und dem Kometen 2I/Borisov. Das Alter des Objekts wird auf etwa 3 Milliarden Jahre geschätzt, womit es älter ist als das Sonnensystem selbst. Nach der maximalen Annäherung an die Erde am 19. Dezember 2025 wird 3I/ATLAS seine Reise fortsetzen. Es wird erwartet, dass es den Gravitationseinfluss der Sonne bis zum Beginn der 2030er Jahre vollständig verlassen haben wird. Jede neue Beobachtung, sei es durch Daten des Hubble-Teleskops oder durch Aufnahmen von SOHO, bei denen Wissenschaftler schwache Signale durch das Stapeln von 20 Einzelbildern einfingen, dient als Katalysator für ein tieferes Verständnis unseres Platzes im kosmischen Gefüge.
Quellen
International Business Times UK
NASA Science: Comet 3I/ATLAS
Reuters: Newly Spotted Comet is Third Interstellar Object Seen in Our Solar System
Live Science: 3I/ATLAS is 7 Miles Wide – the Largest Interstellar Object Ever Seen
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