Im Jahr 2021 haben Fischer auf der Insel Anjouan im Inselstaat Komoren eine 10 Hektar große "No-Take"-Zone (NTZ) eingerichtet. Diese Initiative, die von der gemeinnützigen Organisation Dahari unterstützt wird, hat sich als entscheidender Schritt zur Erholung des marinen Lebens und der Korallenriffe erwiesen. Die lokalen Fischer berichten von einer Zunahme der Sichtungen verschiedener Fischarten und Meeresschildkröten, selbst in Gebieten, die an die NTZ angrenzen. Diese positiven Auswirkungen unterstreichen die Wirksamkeit der Naturschutzbemühungen bei der Wiederbelebung des marinen Ökosystems.
Die Erfolgsgeschichte der NTZ auf Anjouan hat auch über die Grenzen der Insel hinaus Beachtung gefunden. Die Organisation Dahari plant nun, diese Schutzgebiete auszuweiten und strebt die Einrichtung von fünf weiteren NTZs an, die insgesamt 425 Hektar umfassen sollen. Dies entspricht etwa einem Zehntel der gesamten Rifffläche von Anjouan. Diese Expansion, gepaart mit einer neuen marinen Strategie, die auf gemeinschaftlicher Mitgestaltung und adaptivem Management basiert, signalisiert ein starkes Engagement für den Meeresschutz in der Region. Die Erfolge in den Komoren spiegeln breitere wissenschaftliche Erkenntnisse wider, die zeigen, dass "No-Take"-Zonen die Fischbiomasse signifikant erhöhen und die Widerstandsfähigkeit von Korallenriffen gegenüber Störungen wie Korallenbleiche und Ausbrüchen von Dornenkronenseestern verbessern können. Studien, wie die auf dem Great Barrier Reef durchgeführten, deuten darauf hin, dass die Erholungszeiten von Riffen in diesen geschützten Gebieten deutlich kürzer sind und die Auswirkungen von Störungen um bis zu 30 % geringer ausfallen können. Die Initiative auf Anjouan ist ein Beispiel dafür, wie lokale Gemeinschaften durch gezielte Schutzmaßnahmen zu einer gesunden Meeresumwelt beitragen können. Die positiven Ergebnisse ermutigen auch andere Gemeinden, ähnliche Schutzgebiete einzurichten, um die marinen Ressourcen für zukünftige Generationen zu erhalten. Die Bemühungen von Dahari und den lokalen Fischern zeigen, dass ein gemeinschaftsbasierter Ansatz im Meeresschutz nicht nur die Biodiversität fördert, sondern auch die Lebensgrundlagen der Küstengemeinden stärkt, indem er beispielsweise die Fischbestände näher an die Küste bringt und somit die Fangzeiten und Treibstoffkosten reduziert.