Uralte Ozeane: Waren sie grün, violett oder rosa?

Bearbeitet von: Tetiana Pinchuk Pinchuk

Im Gegensatz zum vertrauten Blau könnten die alten Ozeane der Erde andere Farbtöne gehabt haben, darunter Grün, Violett oder sogar Rosa. Diese Theorien stammen aus Forschungen über die Archaikum-Periode, die Milliarden von Jahren zurückreicht. Die Farbvariationen werden auf die einzigartige chemische Zusammensetzung des Wassers und das Vorhandensein früher photosynthetischer Organismen zurückgeführt.

Die Theorie des grünen Ozeans

Während des Archaikums (vor 4 bis 2,5 Milliarden Jahren) waren die Ozeane reich an gelöstem Eisen. Laut einer Studie der Nagoya University in Japan filterten hohe Konzentrationen an Eisen(II)-Ionen im Ozean einen Großteil des roten und blauen Lichts heraus, so dass Grün die dominierende Farbe war. Cyanobakterien, die unter diesen Bedingungen gediehen, entwickelten spezielle Pigmente, sogenannte Phycobiline, um grünes Licht effizient zu absorbieren.

Die Hypothese des violetten Ozeans

Die "Purple Earth-Hypothese" besagt, dass frühe Lebensformen für die Photosynthese möglicherweise Retinal verwendet haben, ein einfacheres Molekül als Chlorophyll. Retinal absorbiert grünes Licht und reflektiert rotes und blaues Licht, was den Ozeanen möglicherweise ein violettes Aussehen verliehen hat. Diese Organismen könnten dem Aufkommen von chlorophyllbasiertem Leben vorausgegangen sein.

Die Vermutung des rosa Ozeans

Fossiles Chlorophyll, das in Cyanobakterien aus der Sahara gefunden wurde, war in seiner konzentrierten Form dunkelrot und violett. Durch Wasser verdünnt, könnte dieses Pigment den frühen Ozeanen der Erde einen rosa Farbton verliehen haben. Diese Cyanobakterien gediehen vor über 650 Millionen Jahren und dominierten die Ozeane der Erde.

Das Verständnis der Farben alter Ozeane gibt Einblicke in die frühe Entwicklung des Lebens und die Bedingungen, die unseren Planeten geformt haben. Diese Studien bieten eine neue Perspektive darauf, wie sich das Leben nicht nur an seine Umwelt anpasst, sondern auch aktiv zu deren Gestaltung beiträgt.

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