Im Jahr 2025 wurde eine wegweisende interaktive Plattform ins Leben gerufen, die die Erforschung der globalen Flora grundlegend verändert. Der Global Flora Atlas bietet detaillierte Informationen zu über 30.000 Pflanzenarten und kombiniert künstliche Intelligenz (KI) mit wissenschaftlichen Archiven, um eine leicht zugängliche, interaktive Weltkarte der Pflanzen zu schaffen.
Dieses Projekt, das auf der Digitalisierung von Herbarmaterialien aufbaut, verbessert den Zugang zu diesen wertvollen Sammlungen für die Forschungsgemeinschaft erheblich und ermöglicht Analysen von Biodiversitätsdaten in einem noch nie dagewesenen Umfang. Die Digitalisierung schützt zudem die physischen Exemplare, indem sie die Handhabung reduziert und gleichzeitig die virtuelle Nutzung fördert. Das Projekt vereint die Expertise von 100 Partnern aus 36 Ländern und präsentiert eine umfangreiche Sammlung von Herbarmaterialien. Diese getrockneten und gepressten Pflanzenproben, die einst nur schwer zugänglich waren, werden nun der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt.
Brasilien spielt dabei eine bedeutende Rolle durch das Centro de Referência em Informação Ambiental (CRIA) in Campinas, São Paulo. CRIA, eine gemeinnützige Organisation, die seit dem Jahr 2000 besteht, arbeitet daran, die Informationen über die brasilianische Biodiversität durch seine Informationssysteme und Datenbanken zugänglich zu machen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen. Brasilien steuert über 6.800 katalogisierte Exemplare bei, darunter auch städtische Arten wie der gelbe Ipê.
Nutzer können den Atlas durch Anklicken von Ländern oder durch die Suche nach spezifischen Arten navigieren. Jede katalogisierte Art wird von detaillierten Informationen über ihre Nutzung, Geschichte und natürlichen Eigenschaften begleitet. Dieses Werkzeug demokratisiert den Zugang zu zuvor eingeschränkten Archiven und dient als entscheidendes Instrument für die Umweltbildung.
Die Integration von KI in wissenschaftliche Archive stellt einen signifikanten Fortschritt in der Biodiversitätsforschung dar. KI-gestützte Analysen ermöglichen es, riesige Datenmengen zu verarbeiten und Muster zu erkennen, was zu einer präziseren Kartierung von Artenverteilungen führt. Experten sehen in der KI ein mächtiges Werkzeug, um Wissenslücken zu schließen und die Erhaltungsbemühungen zu beschleunigen, indem sie beispielsweise komplexe Arteninteraktionen analysiert oder die Auswirkungen des Klimawandels auf Flora vorhersagt. Diese technologische Synergie fördert ein tieferes und breiteres Verständnis der weltweiten Pflanzenwelt.
Über seinen Bildungszweck hinaus hat der Atlas das Potenzial, öffentliche Politiken für den Umweltschutz maßgeblich zu beeinflussen. Die Konsolidierung dieser Daten erleichtert die Identifizierung gefährdeter Arten und unterstützt fundierte Entscheidungen in globalen Naturschutzbemühungen. Der Atlas repräsentiert somit nicht nur einen wissenschaftlichen Meilenstein, sondern auch eine Ermächtigung für jeden, der sich für die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten interessiert und zu dessen Schutz beitragen möchte.