Ecuador: Über 1.200 nicht-einheimische Pflanzenarten dokumentiert

Bearbeitet von: Anulyazolotko Anulyazolotko

Eine umfassende Erhebung, an der 17 nationale und internationale Institutionen beteiligt waren, hat ergeben, dass das kontinentale Ecuador Heimat von 1.260 nicht-einheimischen Pflanzenarten ist. Davon sind 770 ausschließlich kultivierte Arten, während 486 etablierte Wildpopulationen aufweisen und vier einen unbekannten Status haben.

Die von Ecuadors Nationalem Institut für Biodiversität (INABIO) und der Universidad Espíritu Santo geleitete Studie unterstreicht die signifikante Präsenz eingeführter Flora im Land. Von den wilden Populationen sind 255 Arten als naturalisiert identifiziert, was bedeutet, dass sie sich unabhängig fortpflanzen und erhalten können. Diese nicht-heimischen Pflanzen machen etwa 2,6 % der kontinentalen Flora Ecuadors aus, die schätzungsweise rund 18.600 einheimische Arten umfasst.

Die Forschung ergab, dass die meisten dieser nicht-heimischen Pflanzenarten aus Asien und/oder Afrika stammen. Die Familien Poaceae, Asteraceae und Fabaceae weisen die meisten nicht-heimischen Taxa auf. Die frühesten Nachweise nicht-heimischer wilder Pflanzen in Ecuador reichen bis ins späte 18. Jahrhundert zurück, mit einem exponentiellen Anstieg ab etwa 1915. Nur 13 % der Taxa haben eine Mindestverweildauer von über 125 Jahren.

Ein erheblicher Anteil von 79 % dieser nicht-heimischen Arten findet lokale Verwendung, vorwiegend als Zierpflanzen (42 %) und Heilpflanzen (38 %). Weitere Nutzungen umfassen Nahrungsmittel, Futter, Forstwirtschaft und traditionelle Zwecke. Weltweit sind biologische Invasionen eine der größten Bedrohungen für die Biodiversität, die menschliche Gesundheit und die Wirtschaft, wobei invasive nicht-heimische Arten für 60 % der dokumentierten globalen Aussterbeereignisse verantwortlich sind.

Die kontinuierliche Zunahme neuer Einschleppungen weltweit unterstreicht die Dringlichkeit solcher Katalogisierungsbemühungen. Invasive Pflanzenarten können die Zusammensetzung von Ökosystemen verändern und die Anpassungsfähigkeit vieler Tiere an Umweltveränderungen erheblich beeinträchtigen. Die Zunahme der Globalisierung, insbesondere durch den Handel mit Pflanzen und Haustieren sowie Flugreisen, hat in der Vergangenheit zu vielen biologischen Invasionen geführt. Zukünftig wird der Flugverkehr eine bedeutende Rolle bei der Einschleppung von invasiven Arten spielen, was durch den Klimawandel und die Intensivierung der Landwirtschaft noch verstärkt wird.

Die Forschung liefert neue Einblicke in die Zukunft von Ökosystemen und welche Arten verloren gehen könnten, wobei Arten mit einzigartigen evolutionären und ökologischen Profilen am anfälligsten sind.

Quellen

  • elproductor.com

  • INABIO

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.