Uralte Landwirtschaftspraktiken in Usbekistans Toda-Höhle entdeckt

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Archäologische Ausgrabungen in der Toda-Höhle im Süden Usbekistans haben bedeutende Einblicke in die frühe Entwicklung der Landwirtschaft in Zentralasien geliefert. Ein internationales Archäologenteam entdeckte dort Artefakte, darunter Holzkohle, Steinwerkzeuge und Pflanzenreste, die auf ein Alter von mindestens 9.200 Jahren datiert werden.

Diese Funde deuten darauf hin, dass die damaligen Bewohner der Höhle Wildgerste, Pistazien und Äpfel sammelten, was auf eine komplexe Subsistenzstrategie hindeutet. Besonders aufschlussreich ist die Analyse der Gebrauchsspuren an Steinwerkzeugen. Diese Analyse legt nahe, dass die Klingen und Fragmente ähnlich wie Sicheln eingesetzt wurden, was auf landwirtschaftliche Praktiken schließen lässt, die mit denen in anderen Teilen der Welt vergleichbar sind.

Diese Entdeckung stellt die traditionelle Ansicht in Frage, dass die Natufien-Kultur im Nahen Osten der alleinige Ursprung der frühen Landwirtschaft sei. Die Beweise aus der Toda-Höhle legen nahe, dass ähnliche landwirtschaftliche Verhaltensweisen unabhängig voneinander in verschiedenen Regionen entstanden sind, was die weite Verbreitung des Übergangs von der Sammler- und Jägerkultur zur Landwirtschaft unterstreicht.

Xinying Zhou vom Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften betonte die Bedeutung dieser Funde und erklärte, dass diese Entdeckung die wissenschaftliche Sichtweise auf den Übergang von der Sammler- und Jägerkultur zur Landwirtschaft verändern sollte, da sie zeige, wie weit verbreitet die Übergangsverhaltensweisen waren. Robert Spengler vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie fügte hinzu, dass eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen darauf hindeute, dass die Domestizierung ohne bewusste menschliche Absicht erfolgte und dass die Erkenntnis, dass die Menschen kontinuierlich Verhaltensweisen entwickelten, die zur Landwirtschaft führten, diese Ansicht stützt.

Die Forscher schlagen vor, dass die Domestizierung ohne gezielte menschliche Absicht erfolgte und dass die Gemeinschaften fortlaufend Verhaltensweisen entwickelten, die zur Landwirtschaft führten. Weitere Untersuchungen sind geplant, um das Ausmaß dieser frühen landwirtschaftlichen Praktiken in Zentralasien zu bestimmen und festzustellen, ob die in der Toda-Höhle gefundenen Körner ein frühes Beispiel für den Anbau von Wildgerste darstellen und somit einen weiteren alten Knotenpunkt für experimentelle Landwirtschaft identifizieren.

Die Entdeckungen in der Toda-Höhle ergänzen eine wachsende Zahl von Beweisen dafür, dass frühe landwirtschaftliche Praktiken nicht auf eine einzige Region beschränkt waren, sondern sich unabhängig voneinander in verschiedenen Teilen der Welt entwickelten. Ähnliche Funde wurden auch in anderen Teilen Zentralasiens gemacht, wie beispielsweise bei der Jeitun-Kultur in Turkmenistan, die ebenfalls Hinweise auf frühe landwirtschaftliche Praktiken liefert.

Quellen

  • Popular Science

  • STONE TOOLS OF TODA-1 NEOLITHIC CAVE

  • Jeitun

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