Fossilien eines Spinosauriers in Peru entdeckt – Einblicke in die Urzeit

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Ein bedeutender paläontologischer Fund in Peru hat die ersten eindeutigen Beweise für die Existenz von Spinosauriern in diesem Land geliefert. Dies erweitert maßgeblich unser Wissen über die geografische Verbreitung dieser urzeitlichen Raubtiere. Ein versteinerter Zahn eines Spinosauriers, dessen Alter auf 66 Millionen Jahre geschätzt wird, wurde in Bagua Grande, in der Provinz Utcubamba im peruanischen Amazonasgebiet, entdeckt.

Der Fossilfund, katalogisiert unter der Nummer MUSM 5121, ist nun ein zentrales Ausstellungsstück der paläontologischen Ausstellung „Spinosaurios en el Perú“ im Naturkundemuseum der Nationalen Universität San Marcos. Rodolfo Salas-Gismondi, Leiter der Abteilung für Wirbeltierpaläontologie am Museum, bestätigte, dass der Zahn eindeutig zu einem Spinosaurier gehört. Die charakteristischen Merkmale des Zahns, wie eine schlanke Krone mit zwei Kielen, ein kreisrunder Querschnitt, raues Schmelz und Längsstreifen, stimmen mit denen von fleischfressenden Dinosauriern überein, die eng mit dem bekannten *Spinosaurus aegyptiacus* aus Afrika verwandt sind.

Die Zusammenarbeit mit dem Paläontologen Jeff Wilson von der University of Michigan war entscheidend für die Bestätigung, dass Spinosaurier nicht nur in Afrika und Brasilien vorkamen, sondern auch nach Westsüdamerika vordrangen. Es wird angenommen, dass sie dies über alte Meeresverbindungen im peruanischen Amazonasgebiet taten. Spinosauriden, bekannt für ihre semi-aquatische Lebensweise, waren gefürchtete Raubtiere, die während der späten Kreidezeit, insbesondere vor 80 bis 66 Millionen Jahren, die Erde durchstreiften. Dieser Zeitraum ist von besonderem Interesse, da die meisten Spinosaurierfunde weltweit aus Gesteinen der frühen oder beginnenden späten Kreidezeit stammen. Der Fund in Peru ist bedeutsam, da er diese Kreaturen in eine Region und eine Zeitperiode einordnet, die hinsichtlich der Verbreitung von Spinosauriern bisher weniger gut erforscht war.

Der Fund unterstreicht das Potenzial von Bagua Grande als wichtigen Ort für die Entdeckung von Dinosaurierfunden aus dem späten Mesozoikum und eröffnet neue Forschungsansätze zu den Ausbreitungsmustern von Arten in Südamerika. Die geringe Anzahl von Dinosaurierskelettfunden in Peru wurde in der Vergangenheit oft auf geologische Faktoren zurückgeführt. Ein großer Teil des Landes lag während der Kreidezeit unter dem Meeresspiegel, was die für Dinosaurier geeigneten terrestrischen Gebiete einschränkte. Zudem trug eine unzureichende Erforschung der Gesteinsformationen der Kreidezeit zur lückenhaften Fossilüberlieferung bei.

Bagua Grande wird nun als vielversprechender Standort für zukünftige Dinosaurierfunde anerkannt. Während versteinerte Fußspuren in Peru häufiger vorkommen, sind sie oft in anderen Umgebungen erhalten geblieben als Knochen und Zähne. Fußspuren bilden sich typischerweise in sanften Küstenbereichen, während Skelettfunde eine bessere Erhaltung in energiereicheren Umgebungen erfordern. Diese Entdeckung bereichert nicht nur unser Wissen über die prähistorische Fauna Südamerikas, sondern betont auch die Bedeutung der Amazonasregion für zukünftige paläontologische Studien. Sie deutet auf ein komplexeres ökologisches Gefüge für diese urzeitlichen Raubtiere hin, als bisher angenommen, und belegt ihre Fähigkeit, weite Strecken zu überwinden und sich an verschiedene Umgebungen auf dem urzeitlichen Superkontinent anzupassen.

Die Familie der Spinosauridae, zu der dieser peruanische Zahn gehört, umfasst eine vielfältige Gruppe von Theropoden-Dinosauriern mit einer weiten geografischen Verbreitung; Fossilien wurden aus Afrika, Europa, Asien und Südamerika geborgen. Diese großen, fleischfressenden Dinosaurier sind vor allem aus der frühen bis beginnenden späten Kreidezeit bekannt. Ihre einzigartige Morphologie, einschließlich langer, schmaler, krokodilähnlicher Schädel, konischer Zähne mit reduzierten oder fehlenden Sägezähnen und oft ausgeprägten Rückensegeln, unterscheidet sie von anderen Theropoden. Viele Spinosaurier zeigten Anpassungen an eine semi-aquatische Lebensweise, was durch ihre Skelettmerkmale gestützt wird. Dazu gehören zurückgezogene Augen und Nasenlöcher sowie bei einigen Arten ein abgeflachter Schwanz, der möglicherweise zur Fortbewegung im Wasser diente, ähnlich wie bei modernen Krokodilen. Ihre Ernährung war hauptsächlich piscivor (fischfressend), obwohl es Hinweise darauf gibt, dass sie auch andere Dinosaurier und Pterosaurier fraßen.

Die bei einigen Spinosauriern beobachteten dichten Knochen, wie bei *Spinosaurus aegyptiacus*, sollen die Auftriebskontrolle unterstützt haben, ähnlich den Anpassungen bei Tieren wie Flusspferden. Die Entdeckung in Peru steht im Einklang mit breiteren Erkenntnissen über die Verbreitung von Spinosauriern. Fossilien wurden an verschiedenen europäischen Fundorten wie dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Spanien sowie in ganz Nordafrika (Marokko, Niger, Ägypten, Tunesien, Algerien) gefunden. In Asien wurden Spinosaurierfossilien in Thailand, Malaysia, China und Laos identifiziert. Die Anwesenheit von Spinosaurierzähnen in Peru legt nahe, dass diese Tiere möglicherweise alte Meeresverbindungen nutzten, um Kontinente zu durchqueren und ihre Reichweite erheblich zu erweitern.

Die späte Kreidezeit, in der dieser peruanische Zahn lebte, war eine dynamische Phase der Dinosaurierentwicklung. Während viele Spinosaurierfossilien auf die frühe Kreidezeit datiert werden, deutet der Fund in Peru auf ihre fortgesetzte Präsenz und Diversifizierung in späteren Phasen der Dinosaurierzeit hin. Dieser Fund trägt zu einer wachsenden Beweismittelbasis bei, die frühere Annahmen über die begrenzte terrestrische Natur nicht-aviärer Dinosaurier in Frage stellt und eine komplexere und vernetztere prähistorische Welt offenbart. Die fortlaufende paläontologische Forschung in Peru, einschließlich der Entdeckungen von Mastodonten und Haiskeletten, unterstreicht zusätzlich die reiche prähistorische Vergangenheit der Region und ihre Bedeutung für das Verständnis der globalen Biodiversität.

Quellen

  • infobae

  • Científicos hallan en Loreto restos fósiles que revelan el rol crucial del sistema Pebas en el origen de la biodiversidad amazónica

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