Archäologische Ausgrabungen auf dem Çayönü-Hügel im Bezirk Ergani, Südost-Türkei, haben fünf weitere Gräber aus der frühen Bronzezeit freigelegt, wodurch sich die Gesamtzahl der Gräber in der Region auf zehn erhöht. Diese Entdeckungen bieten wertvolle Einblicke in die Bestattungspraktiken und sozialen Strukturen der frühen bronzezeitlichen Gesellschaften.
Die Ausgrabungen, die seit 1964 durchgeführt werden, haben ergeben, dass die Region eine Wiege für frühe landwirtschaftliche Aktivitäten war, einschließlich des Anbaus von Getreide, Kichererbsen und Linsen. Die Domestizierung von Tieren wie Schafen und Ziegen sowie der Übergang von nomadischen zu sesshaften Lebensweisen sind ebenfalls in den Funden dokumentiert.
Die jüngsten Entdeckungen umfassen Gräber mit Skeletten in Fötusstellung, was auf spezifische Bestattungsrituale hindeutet. Ein vollständiges weibliches Skelett wurde ebenfalls gefunden, was Fragen zur Geschlechterverteilung in den Bestattungen aufwirft. Diese Funde tragen zum Verständnis der sozialen und kulturellen Praktiken der damaligen Zeit bei.
Zusätzlich zu den Gräbern wurden Strukturen aus der vorkeramischen Jungsteinzeit freigelegt, darunter Überreste von Gebäuden, die einen tieferen Einblick in das tägliche Leben der frühen Siedler ermöglichen. Die laufenden Ausgrabungen auf dem Çayönü-Hügel bieten somit wertvolle Informationen über die Entwicklung der frühen bronzezeitlichen Gesellschaften in der Region.