Eine am 28. Mai 2025 in *Nature Ecology & Evolution* veröffentlichte Studie der Yale University zeigt den Kampf nordamerikanischer Vogelarten, sich an den Klimawandel anzupassen. Unter der Leitung von Jeremy Cohen stellt die Studie die Annahme in Frage, dass Vögel leicht umziehen können, um steigenden Temperaturen zu entkommen.
Die Forscher analysierten 406 nordamerikanische Vogelarten über einen Zeitraum von 20 Jahren. Sie stellten fest, dass viele Arten zwar versuchten, ihre Verbreitungsgebiete nach Norden oder in höhere Lagen zu verlagern, aber nicht mit dem Klimawandel Schritt halten konnten. Im Sommer verlagerten die Arten ihre Verbreitungsgebiete um 64-80 Kilometer, wodurch die Hitzebelastung um etwa 1,3 °C reduziert wurde. Der Kontinent erwärmte sich jedoch schneller, so dass sich die Vögel in Gebieten befanden, die 1,35 °C wärmer waren als ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet.
Der Winter war schwieriger, da die Bewegungen die Erwärmung nur um 11 % reduzierten. Die typischen Wintertemperaturen in den besiedelten Gebieten stiegen um 3,7 °C, wobei die Verlagerung weniger als ein halbes Grad einsparte. Einige Arten, wie der Blauflügel-Waldsänger, passten sich besser an, indem sie über 160 Kilometer nach Norden zogen, während andere, wie der Kaktuszaunkönig, aufgrund spezieller Habitatbedürfnisse blieben. Die Studie betont die Bedeutung von Naturschutzbemühungen zum Schutz von Habitatkorridoren und zur Reduzierung von Emissionen, um gefährdeten Vogelarten zu helfen.