Der Sommer bringt Sonnenschein und Wärme, doch hohe Temperaturen können für Haustiere eine ernste Gefahr darstellen. Ein Hitzschlag ist eine lebensbedrohliche Situation, die schnelles Handeln erfordert. Hunde und Katzen sind besonders anfällig, da ihre Fähigkeit zur Wärmeregulierung im Vergleich zum Menschen eingeschränkt ist. Sie kühlen sich hauptsächlich durch Hecheln und über die Pfoten ab, was bei extremer Hitze oft nicht ausreicht.
Die Anzeichen eines Hitzschlags sind vielfältig und sollten von jedem Tierhalter ernst genommen werden. Dazu gehören starkes, flaches Hecheln, eine tiefrote oder bläuliche Zunge, übermäßiger Durst, Lethargie, Erbrechen, Durchfall, Taumeln und im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit oder Krämpfe. Besonders gefährdet sind ältere Tiere, Welpen, übergewichtige Tiere sowie Rassen mit kurzen Schnauzen wie Möpse oder Bulldoggen, da sie aufgrund ihrer Anatomie Schwierigkeiten haben, effektiv zu hecheln.
Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung ist die Sicherstellung einer konstanten Versorgung mit frischem, kühlem Wasser. Eiswürfel können helfen, das Wasser länger kühl zu halten. Bei der Ernährung empfiehlt sich leichte Kost wie gekochtes, abgekühltes Huhn, Pute oder Fisch. Auch sicheres Obst und Gemüse sowie eine Erhöhung des Nassfutteranteils können zur Flüssigkeitszufuhr beitragen. Fettige und schwere Speisen sollten vermieden werden, da sie die Verdauung belasten.
Die Anpassung von Aktivitäten ist entscheidend. Spaziergänge und intensive Spiele sollten auf die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden, um die Mittagshitze zu meiden. Asphalt kann sich auf über 60 Grad Celsius aufheizen, was zu schmerzhaften Pfotenverbrennungen führen kann – die „7-Sekunden-Regel“ (die Hand für 7 Sekunden auf den Boden legen) hilft, die Bodentemperatur einzuschätzen. Auch das Auto wird schnell zur tödlichen Falle: Selbst bei moderaten Außentemperaturen kann sich der Innenraum innerhalb von 30 Minuten auf über 50 Grad Celsius aufheizen, selbst mit leicht geöffneten Fenstern oder im Schatten.
Bei Verdacht auf einen Hitzschlag ist sofortiges Handeln gefragt. Das Tier muss umgehend an einen kühlen, schattigen und gut belüfteten Ort gebracht werden. Langsames Abkühlen mit handwarmem oder leicht kühlem Wasser, beginnend an den Pfoten, ist ratsam. Niemals eiskaltes Wasser verwenden, da dies zu einem Schock führen kann. Bieten Sie dem Tier, wenn es bei Bewusstsein ist, schluckweise Wasser an. Unabhängig von der ersten Hilfe ist ein umgehender Besuch beim Tierarzt unerlässlich, da die Folgen eines Hitzschlags auch nach einer scheinbaren Erholung noch auftreten können. Die Tierarztbesuche wegen Hitzschlag sind in den USA zwischen Mai und August um 78 % gestiegen, in Spanien um 35 % und in Deutschland um 20 %, was die wachsende Bedeutung des Hitzeschutzes unterstreicht.