Das Freeport-McMoRan Audubon Species Survival Center in New Orleans erwartet mit Spannung die Geburt eines neuen Okapi-Kalbes. Dieses Ereignis wird als bedeutender Beitrag zur Erhaltung der Okapis gewertet, einer Spezies, deren Bestand in freier Wildbahn durch anhaltende Bedrohungen stark dezimiert wurde. Die achtjährige Okapi-Mutter Aslili, die bereits 2022 ein Kalb zur Welt brachte, steht nach einer Tragzeit von rund 14 Monaten kurz vor der Niederkunft ihres zweiten Jungtiers. Das Pflegeteam überwacht die Schwangerschaft intensiv und nutzt moderne Kameratechnik, um die Geburt diskret und sicher zu begleiten.
Die Okapi, oft als „Waldgiraffen“ bezeichnet, stammen ursprünglich aus der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft. Hauptgefahren für ihr Überleben sind Wilderei und der rapide Verlust ihres Lebensraumes. Die Zuchtprogramme in menschlicher Obhut, wie das am Audubon Center, sind daher ein unverzichtbarer Pfeiler der globalen Schutzbemühungen. Die Arbeit des Zentrums in New Orleans ist Teil des Species Survival Plan (SSP) für Okapis, der von der Association of Zoos & Aquariums (AZA) koordiniert wird, wodurch diese Einrichtungen als wichtige genetische Reservoirs dienen.
Die Situation der Okapis in freier Wildbahn ist weiterhin kritisch: Schätzungen zufolge ist die Population in den letzten zwanzig Jahren um 50% zurückgegangen, was die Bedeutung jeder einzelnen Geburt unterstreicht. Die scheuen, einzelgängerischen Tiere leben im dichten Regenwald des Ituri-Waldes in der DRK. Schutzbemühungen vor Ort, wie die Arbeit des Okapi Conservation Project, das seit 1987 das rund 13.700 km² große Reservat sichert, sind entscheidend. Ranger sind dort im Einsatz, um Wilderei und illegale Aktivitäten zu bekämpfen, was durch die anhaltende Instabilität der Region erschwert wird.
Die Geburt des neuen Kalbes stellt für das Audubon Center, das sich auch für den Schutz anderer bedrohter Arten einsetzt, einen wichtigen Erfolg dar. Es ist ein lebendiges Zeichen dafür, dass gezielte Fürsorge die Möglichkeit bietet, die Existenz seltener Lebensformen zu sichern. Die Pflege dieser besonderen Tiere erfordert ein tiefes Verständnis ihrer Bedürfnisse und eine unerschütterliche Verpflichtung gegenüber dem Erhalt der natürlichen Vielfalt, fernab der Turbulenzen ihrer angestammten Heimat.