Die US-Regierung führt derzeit Gespräche über den Erwerb einer Beteiligung an Intel, einem führenden Halbleiterhersteller. Diese potenzielle Investition, die darauf abzielt, die heimische Chipfertigung zu stärken, folgt auf ein Treffen zwischen Präsident Trump und Intel-CEO Lip-Bu Tan. Die Aktien von Intel verzeichneten am 15. August 2025 einen Anstieg von über 7 % und schlossen bei 23,86 USD. Die US-Regierung prüft die Möglichkeit einer direkten Kapitalzufuhr in das Unternehmen, eine Maßnahme, die als seltene Form der direkten staatlichen Investition in ein privates Technologieunternehmen gilt.
Diese Initiative steht im Einklang mit der umfassenderen Strategie der Regierung, die nationale Chip-Produktion zu fördern und die Abhängigkeit von ausländischen Lieferketten zu verringern. Die US-Halbleiterindustrie, die im Jahr 2020 noch 37 % der weltweiten Fertigungskapazitäten ausmachte, ist bis 2022 auf etwa 10 % gesunken. Die vorgeschlagene Investition soll Intels Bemühungen zur Sanierung des Unternehmens unterstützen und den Bau des mit Spannung erwarteten 28-Milliarden-Dollar-Chipkomplexes in Ohio vorantreiben, dessen Inbetriebnahme für die Zeit zwischen 2030 und 2031 erwartet wird. Die Marktkapitalisierung von Intel sank von 288 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf rund 104 Milliarden US-Dollar im August 2025. Die US-Regierung hat im Rahmen des CHIPS and Science Act bereits erhebliche Anreize geschaffen, die zu über einer halben Billion Dollar an angekündigten privaten Investitionen in das amerikanische Chip-Ökosystem geführt haben. Eine direkte Eigenkapitalbeteiligung würde jedoch eine noch tiefere Verflechtung der Regierung in strategische Entscheidungen des Unternehmens bedeuten.
Die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China im Bereich kritischer Technologien wie Halbleiter und künstliche Intelligenz unterstreichen die Bedeutung dieser Entwicklung. Die US-Exportkontrollen, die darauf abzielen, Chinas Zugang zu fortschrittlichen Chiptechnologien einzuschränken, haben zu einer globalen Neuausrichtung der Lieferketten geführt. Intels zentrale Rolle in der globalen Halbleiterindustrie macht die potenzielle staatliche Beteiligung zu einem bedeutenden Schritt, der die Wettbewerbslandschaft im Chipsektor neu gestalten könnte. Die US-Regierung hat bereits andere strategische Unternehmen unterstützt, wie beispielsweise eine „goldene Aktie“ an United States Steel Corp., um dessen Verkauf zu erleichtern. Die Gespräche über eine mögliche Beteiligung sind noch im Gange, und die genauen Konditionen sowie die Höhe der Beteiligung sind noch nicht festgelegt.