USA und China verlängern Zoll-Waffenstillstand zur Deeskalation

Bearbeitet von: Olga Sukhina

Die Regierung der Vereinigten Staaten hat am 12. August 2025 eine vorläufige Aussetzung der Erhöhung von Zöllen auf chinesische Waren um weitere 90 Tage verlängert. Diese Entscheidung, die durch eine Executive Order von Präsident Donald Trump initiiert wurde, hält die aktuellen Zollraten von 30 % auf US-Güter, die nach China eingeführt werden, und 10 % auf chinesische Güter, die in die USA gelangen, aufrecht. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Handelsspannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt abzubauen und den laufenden Verhandlungen mehr Raum zu geben. Diese Verlängerung folgt auf jüngste Handelsgespräche in Stockholm, an denen der US-Finanzminister Scott Bessent und Chinas Vize-Premierminister He Lifeng teilnahmen. Die vorherigen Verhandlungsrunden in Genf und London hatten bereits die Grundlage für eine solche Aussetzung gelegt, nachdem die gegenseitigen Zölle zuvor Spitzenwerte von bis zu 145 % auf chinesische Importe und 125 % auf US-Exporte erreicht hatten, was einem faktischen Handelsembargo nahekam. Die nun verlängerte Waffenruhe, die ursprünglich am 12. August 2025 auslaufen sollte, wurde Stunden vor Fristablauf verkündet und soll Störungen während der wichtigen Weihnachts-Handelssaison vermeiden.

Die asiatischen Aktienmärkte reagierten positiv auf die Nachricht. Der japanische Nikkei 225 Index erreichte am 8. August 2025 mit 42.613,63 Punkten ein neues Allzeithoch. Diese optimistische Stimmung wird auch durch die Erwartungen an mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank (Federal Reserve) und die bevorstehenden Inflationsdaten mitbeeinflusst. Trotz der kurzfristigen Erleichterung bleiben jedoch grundlegende Handelskonflikte ungelöst. Themen wie Marktzugang, der Schutz geistigen Eigentums und staatliche Industriesubventionen in China stellen weiterhin erhebliche Hürden dar. Auch die Lieferketten für kritische Materialien wie Seltene Erden und die Debatte um Chinas Käufe von sanktioniertem Öl aus Russland und dem Iran bleiben zentrale Streitpunkte. Unternehmen wie Nvidia und AMD haben zwar Vereinbarungen über den Verkauf von KI-Chips nach China getroffen, die eine Umsatzbeteiligung an die US-Regierung vorsehen, doch die Unsicherheit über die langfristige Stabilität des Handels bleibt bestehen. Analysten bewerten die aktuelle Entwicklung als eine Atempause, nicht als endgültige Lösung.

Quellen

  • Devdiscourse

  • Reuters

  • AP News

  • AINVEST

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