Japan verzeichnet einen neuen Meilenstein der Langlebigkeit: Fast 100.000 Menschen sind über 100 Jahre alt, ein stetiger Anstieg seit über fünf Jahrzehnten. Allein im letzten Jahr kamen über 4.600 Hundertjährige hinzu.
Frauen stellen mit etwa neun von zehn Hundertjährigen die überwiegende Mehrheit in dieser Altersgruppe dar. Die nationale Durchschnittsrate liegt bei über 80 Hundertjährigen pro 100.000 Einwohner, wobei einige Präfekturen die doppelte Konzentration aufweisen. Die Präfektur Shimane führt seit 13 Jahren die Rangliste mit 168,69 Hundertjährigen pro 100.000 Einwohner an.
Experten führen Japans bemerkenswerte Langlebigkeit auf eine Kombination von Faktoren zurück. Die traditionelle Ernährung, reich an Fisch, Soja, Gemüse und grünem Tee, spielt eine entscheidende Rolle. Diese wird ergänzt durch ein robustes universelles Gesundheitssystem, das auf Prävention, aktive Lebensstile und starke Gemeinschafts- und Familienbande setzt, welche sowohl zur körperlichen als auch zur geistigen Gesundheit beitragen. Die Betonung von Sinnhaftigkeit (Ikigai), kontinuierlicher geistiger und körperlicher Aktivität sowie enger sozialer Netzwerke sind ebenfalls wichtige Säulen.
Die Praxis des „Hara Hachi Bu“, bei der man isst, bis man zu 80 % satt ist, trägt ebenfalls zur Langlebigkeit bei. Während genetische Faktoren eine Rolle spielen mögen, gelten soziale, kulturelle und öffentliche Gesundheitsbedingungen als die Haupttreiber für Japans weltweit führende Langlebigkeitsstatistiken. Die traditionelle japanische Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und Antioxidantien aus grünem Tee ist, ist bekannt dafür, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Studien zeigen, dass Japaner im Vergleich zu westlichen Ländern deutlich weniger tierische Fette und Natrium zu sich nehmen, was zu einem gesünderen Altern beitragen kann.
Dieser demografische Trend stellt jedoch Herausforderungen dar, darunter erhöhter Druck auf Renten- und Gesundheitssysteme sowie Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit aufgrund einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung. Mit einer der höchsten Lebenserwartungen der Welt und einer schnell sinkenden Geburtenrate steht Japan vor einzigartigen Herausforderungen. Bis 2036 werden voraussichtlich ein Drittel der Bevölkerung 65 Jahre oder älter sein. Die schrumpfende Erwerbsbevölkerung belastet die Wirtschaft, das Gesundheitswesen und das Sozialwesen, was dringenden Handlungsbedarf für Lösungen schafft.
Die westliche Ernährung und ein zunehmend sitzender Lebensstil könnten ebenfalls dazu beitragen, dass die Vorteile der japanischen Langlebigkeit schwinden.