Neue Fährverbindung zwischen Pakistan und Irak zur Stärkung von Handel und Pilgerreisen

Bearbeitet von: Irina Davgaleva

Pakistan und Irak haben eine wegweisende Vereinbarung zur Einführung einer neuen Fährverbindung unterzeichnet, die den Gwadar-Hafen in Pakistan mit dem Umm-Qasr-Hafen im Irak verbinden wird. Dieses Memorandum of Understanding (MoU) markiert einen bedeutenden Schritt zur Vertiefung der maritimen Zusammenarbeit und zur Erschließung neuer Handelsrouten zwischen den beiden Nationen. Die Unterzeichnung erfolgte im Rahmen eines Treffens zwischen dem pakistanischen Minister für maritime Angelegenheiten, Muhammad Junaid Anwar Chaudhry, und einer Delegation der irakischen Botschaft in Islamabad. Minister Chaudhry bezeichnete die Vereinbarung als „ein neues Kapitel“ in den bilateralen Beziehungen und betonte das Potenzial der neuen Seeverbindung, sowohl den Passagier- als auch den Frachtverkehr zu fördern.

Diese Initiative steht im Einklang mit Pakistans umfassender Strategie zur Förderung seiner „Blauen Wirtschaft“, die darauf abzielt, die maritimen Sektoren des Landes durch verbesserte Infrastruktur und regionale Konnektivität zu stärken. Die Fährverbindung wird voraussichtlich eine entscheidende Alternative für pakistanische Pilger darstellen, die zu religiösen Stätten im Irak reisen, insbesondere für die Arbaeen-Pilgerfahrt. Angesichts kürzlicher Einschränkungen für Landreisen durch den Iran bietet die neue Seeroute eine sicherere und effizientere Option. Jedes Jahr besuchen Hunderttausende pakistanische Pilger den Irak, was die Bedeutung dieser Verbindung für den religiösen Tourismus unterstreicht. Im Jahr 2024 reisten über 88.000 pakistanische Pilger zu den Ashura-Feierlichkeiten nach Irak, was die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen belegt.

Über den religiösen Tourismus hinaus wird die Fährverbindung voraussichtlich den bilateralen Handel ankurbeln. Pakistan plant, seine Exporte von Waren wie Medikamenten, Fleisch und Reis nach Irak zu steigern, während es gleichzeitig die irakischen Ölexporte nach Pakistan erhöhen möchte. Diese Initiative könnte die Handelsbeziehungen erheblich verbessern, die derzeit bescheiden sind, wobei die Exporte Pakistans in den Irak im Finanzjahr 2024 bei 54,29 Millionen US-Dollar lagen, während die Importe, hauptsächlich Erdölprodukte, 145,46 Millionen US-Dollar erreichten. Pakistan hat zudem die Möglichkeit angeboten, den Bedarf des Irak an Kaliumsulfat durch eine Produktionsanlage in der Sonderwirtschaftszone Gwadar zu decken. Die Einführung der Fährverbindung ist Teil einer breiteren Bemühung Pakistans, seine maritime Konnektivität mit Nachbarländern und Golfstaaten auszubauen. Technische Teams werden nun die operativen Details ausarbeiten, und die Aufnahme des Dienstes wird noch in diesem Jahr erwartet. Diese Entwicklung wird nicht nur die Transportkosten senken und die Logistik verbessern, sondern auch dem Irak den Zugang zu breiteren asiatischen Märkten über Pakistan ermöglichen und somit die Handelsbeziehungen und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit stärken.

Quellen

  • The Times of Islamabad

  • Profit by Pakistan Today

  • Gulf News

  • Arab News

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