Viele Katzenbesitzer kennen das Phänomen: Plötzlich liegt ein „Geschenk“ vor den Füßen – sei es ein Spielzeug, ein harmloser Kronkorken oder auch mal eine Maus. Eine aktuelle Studie enthüllt, dass ein überwältigender Großteil der Katzen, nämlich 94 Prozent, dazu neigt, ihren Menschen Objekte zu bringen. Diese Geste, oft als Ausdruck von Zuneigung und instinktivem Verhalten interpretiert, ist tief in der Natur unserer felinen Begleiter verwurzelt.
Die Forschung deutet darauf hin, dass dieses Verhalten bereits im Kittenalter beginnt. Rund 59 Prozent der Katzen zeigen dieses Verhalten bis zu zehnmal im Monat, während einige sogar bis zu fünfmal pro Woche ihre „Beute“ oder Fundstücke präsentieren. Diese Gaben sind mehr als nur zufällige Mitbringsel; sie spiegeln die komplexe Beziehung zwischen Katze und Mensch wider. Experten vermuten, dass Katzen ihre Menschen als Teil ihrer Familie oder sogar als unerfahrene „Jäger“ betrachten, denen sie ihre Fähigkeiten vermitteln möchten. Dieses Verhalten ähnelt dem, wie Katzenmütter ihren Jungen das Jagen beibringen, indem sie ihnen zunächst tote und später lebende Beute präsentieren.
Die Bandbreite der von Katzen mitgebrachten Objekte ist vielfältig. Neben typischem Katzenspielzeug finden sich oft auch Alltagsgegenstände wie Haargummis, zerknüllte Papierstücke oder Flaschenverschlüsse. Diese Auswahl an „Geschenken“ unterstreicht die Neugier und den Entdeckergeist der Katzen, die ihre Umwelt auf ihre Weise erkunden und die für sie wertvollsten oder interessantesten Dinge mit ihren Bezugspersonen teilen möchten. Interessanterweise zeigt eine Studie der Universität Sussex, dass fast 95 Prozent der Katzen ihre Spielsachen zurückbringen, oft ohne jegliches Training. Dies unterstreicht die natürliche Neigung von Katzen, mit ihren Menschen zu interagieren und eine Verbindung aufzubauen.
Die Präsentation von Beute oder Spielzeug kann auch als Zeichen der Zuneigung und des Vertrauens gesehen werden, eine Art, die Bindung zu stärken und die Wertschätzung für ihre menschlichen Begleiter auszudrücken. Während das Schenken von Beute für manche Menschen ungewohnt sein mag, ist es ein tief verwurzelter Instinkt. Anstatt das Verhalten zu bestrafen, empfehlen Experten, die Geste kurz anzuerkennen und die Katze zu loben. Dies stärkt die positive Bindung und respektiert gleichzeitig die natürliche Veranlagung des Tieres. Durch gezielte Spielangebote und die Befriedigung ihres Jagdtriebs können Katzenbesitzer dazu beitragen, dass diese natürlichen Verhaltensweisen auf positive Weise ausgelebt werden, ohne dass unerwünschte „Geschenke“ ins Haus gebracht werden müssen.