Nigerianisches Pidgin: Globale Verbreitung und Anerkennung im Fokus der NOUN-Antrittsvorlesung

Bearbeitet von: Vera Mo

Die Professorin für Linguistik an der National Open University of Nigeria (NOUN), Christine Iyetunde Ofulue, hat in der 35. Antrittsvorlesung der Universität am 19. August 2025 in Abuja die bemerkenswerte globale Verbreitung des Nigerianischen Pidgin hervorgehoben. Unter dem Titel „Reclaiming Marginalised Voices: Intersections of Diversity and Educational Spaces“ beleuchtete Ofulue die rasante internationale Zunahme dieser Sprache, die auch als Naijá bekannt ist.

Mit schätzungsweise 100 bis 120 Millionen Sprechern weltweit hat sich Nigerianisches Pidgin als die 14. meistgesprochene Sprache etabliert. Diese Entwicklung spiegelt die immense sprachliche Vielfalt Nigerias wider, wo über 223 Millionen Menschen etwa 540 verschiedene Sprachen sprechen. Nigerianisches Pidgin, das seine Wurzeln in der Kolonialzeit als Handelssprache hat, hat sich zu einer weit verbreiteten Verkehrssprache entwickelt, die für die tägliche Kommunikation, kreativen Ausdruck und soziale Bindungen unerlässlich ist.

Die Vorlesung thematisierte auch die Herausforderungen, denen sich Minderheitensprachen gegenübersehen, wie z. B. die Gefahr des Aussterbens und die Vernachlässigung durch politische Entscheidungsträger. Dies führt zu einer Kluft zwischen der alltäglichen Sprachverwendung und der offiziellen Anerkennung. Ofulue betonte die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Nigerianischen Pidgin, das sich von einem kolonialen Handelsmittel zu einem verbindenden Element über ethnische und regionale Grenzen hinweg entwickelt hat.

Um der Marginalisierung indigener Sprachen entgegenzuwirken, schlug Ofulue strategische, lokal ausgerichtete Forschungsansätze vor. Dazu gehören die Entwicklung von Systemen zur Lernanalyse, die Digitalisierung von indigenem Wissen und vergleichende Studien innerhalb afrikanischer Kontexte. Diese Ansätze zielen darauf ab, die Reichweite und Relevanz lokaler Sprachen im digitalen Zeitalter zu stärken. Weitere Empfehlungen umfassen die Standardisierung von Terminologien, die Erstellung von Glossaren für Fachgebiete und die Förderung von Multimedia-Inhalten in indigenen Sprachen, um Lernende in digitalen Umgebungen besser einzubinden.

Der Dekan der NOUN, Professor Olufemi Peters, der die Vorlesung leitete, unterstrich die Bedeutung dieser Bemühungen, indem er seine Ausführungen teilweise auf Nigerianischem Pidgin hielt, was beim Publikum großen Anklang fand. Die globale Expansion des Nigerianischen Pidgin wird durch seine Rolle als Brückensprache in Westafrika und seine Präsenz in Medien und Popkultur weiter vorangetrieben. Während Englisch in formalen Bildungs- und Verwaltungsbereichen dominiert, zeigt der Aufstieg des Pidgin die dynamische Natur sprachlicher Entwicklung und die Bedeutung der Anerkennung von Sprachen, die im täglichen Leben der Menschen verwurzelt sind.

Quellen

  • Vanguard

  • Nigerian Pidgin now global lingua franca — NOUN don, Ofulue - Tribune Online

  • Nigerian Pidgin rising to global prominence - NOUN Professor - THE AUTHORITY NEWS

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