Papst Leo XIV. fordert gesteuerte Jugendführung im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Die Anleitung der nachwachsenden Generationen im Umgang mit der Künstlichen Intelligenz (KI) stellt eine fundamentale Notwendigkeit für deren Reife und Verantwortungsbewusstsein dar. Papst Leo XIV. betonte diese Anforderung in seiner Ansprache am Freitag, dem 5. Dezember 2025, bei der Konferenz „Künstliche Intelligenz und die Sorge um unser gemeinsames Haus“.

Die Veranstaltung, organisiert von der Centesimus Annus Pro Pontifice Stiftung in Kooperation mit der Strategic Alliance of Catholic Research Universities (SACRU), diente der Vorstellung eines umfassenden Berichts zur Bewertung der KI-Auswirkungen in verschiedenen Sektoren. Der Heilige Vater forderte ein koordiniertes Vorgehen von Politik, Institutionen, Wirtschaft, Finanzsektor, Bildungseinrichtungen, Medien, Bürgerschaft und religiösen Gemeinschaften. Ziel dieser konzertierten Aktion sei es, zu gewährleisten, dass KI dem Gemeinwohl dient und nicht primär zur Konzentration von Kapital und Macht bei einer kleinen Elite missbraucht wird.

In seiner Rede hob der Papst hervor, dass der bloße Zugang zu Daten nicht mit der Ableitung tiefgründiger Bedeutung gleichzusetzen sei; letzteres erfordere die Auseinandersetzung mit existenziellen Kernfragen. Er appellierte an die Anwesenden, der Jugend beizubringen, Technologie mit eigener Intelligenz zu nutzen, um Wahrheit zu suchen und die eigene Entscheidungsfindung zu optimieren. Der Aufbau einer zukunftsfähigen Gesellschaft verlange die Stärkung des Vertrauens in die menschliche Fähigkeit, die KI-Entwicklung zu lenken, und lehne die Vorstellung ihrer Entwicklung als unaufhaltsames, deterministisches Fortschreiten ab.

Die rasante Verbreitung der KI hat bereits tiefgreifende gesellschaftliche Transformationen ausgelöst, welche das kritische Denken, die Urteilsfähigkeit, den Lernprozess und die zwischenmenschlichen Beziehungen substanziell beeinflussen. Zentrale Fragestellungen betreffen die Gewährleistung, dass KI dem allgemeinen Wohl dient, und die Klärung der menschlichen Identität im Angesicht dieser neuen technologischen Ära. Papst Leo XIV. mahnte, dass Menschen aktive Mitwirkende in der Schöpfung bleiben müssen und nicht zu passiven Konsumenten von KI-generierten Inhalten verkommen dürfen, wodurch menschliche Charakteristika geschützt werden müssten.

Diese mahnende Haltung steht im Einklang mit früheren Äußerungen des Papstes, der bereits vor Manipulationen durch KI im Gesundheitswesen aus wirtschaftlichen Interessen warnte, welche Menschen zu bloßen Objekten degradieren könnten. Zudem stellte der Heilige Vater klar, dass KI keine wahre Weisheit vermitteln und nicht zwischen Richtig und Falsch entscheiden könne. Die thematische Ausrichtung der Centesimus Annus Pro Pontifice Stiftung, die sich der Verbreitung der Soziallehre verschrieben hat, bestätigt die Fokussierung auf soziale Gerechtigkeit im KI-Zeitalter, in Kontinuität zu Papst Johannes Paul II. und dessen Enzyklika „Rerum novarum“.

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Quellen

  • vaticannews.va

  • AgenSIR

  • Avvenire di Calabria

  • Fondazione Centesimus Annus Pro Pontifice

  • Crux Now

  • Fondazione Centesimus Annus Pro Pontifice

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