Seit Beginn des Schuljahres 2024 experimentiert Frankreich mit den Pôles d'Appui à la Scolarité (PAS), spezialisierten Teams zur Unterstützung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Diese Teams, die zunächst in Regionen wie Eure-et-Loir eingesetzt wurden, zeigen vielversprechende Ergebnisse.
Die PAS bestehen aus Fachlehrern und medizinisch-sozialen Mitarbeitern, die direkt in den Schulen arbeiten, um Schülern mit Schwierigkeiten zu helfen. So profitiert beispielsweise der sechsjährige Raphaël, der zuvor von der Schulkantine ausgeschlossen war, jetzt von individueller Unterstützung, einschließlich eines Verhaltensvertrags und visueller Hilfsmittel. Dies hat zu erheblichen Verbesserungen in seinem Verhalten und seiner Beteiligung geführt.
Ein weiterer Schüler, Léo, ein Schüler der zweiten Klasse (CE2), der mit aggressivem Verhalten zu kämpfen hatte, profitierte von Workshops zur Bewältigung von Wut, die von den PAS angeboten wurden. Die Regierung plant, das Programm bis zum Schuljahr 2025 auf 400 PAS auszuweiten und weitere Regionen zu erschließen. Ziel der Initiative ist es, ein reaktionsfähigeres und integriertes Unterstützungssystem innerhalb der Schulen bereitzustellen, um den Bedürfnissen von Schülern mit Behinderungen gerecht zu werden.
Die Regierung strebt an, die PAS bis zum Schuljahr 2027 landesweit einzuführen. Ein Gesetzentwurf zur Erleichterung dieser Ausweitung stieß jedoch im Juli 2025 auf Hindernisse, da sich Abgeordnete und Senatoren nicht auf eine gemeinsame Fassung einigen konnten. Die Regierung plant, das System im Schuljahr 2025 neu zu bewerten, bevor sie einen legislativen Weg für seine Verallgemeinerung im Jahr 2027 findet. Angesichts der aktuellen Herausforderungen im deutschen Bildungssystem, wie dem Fachkräftemangel und der Inklusion, könnten die französischen Erfahrungen von Interesse sein.