Die bevorstehende Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen Armenien und Aserbaidschan stellt einen Wendepunkt in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region dar. Aus wirtschaftlicher Perspektive bietet die Beilegung des jahrzehntelangen Konflikts sowohl Chancen als auch Herausforderungen, die es zu analysieren gilt. Die Gespräche in Abu Dhabi am 10. Juli 2025, an denen der armenische Premierminister Nikol Paschinjan und der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew teilnahmen, sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Friedensabkommens sind vielfältig. Erstens würde eine dauerhafte Lösung die Handelsbeziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan normalisieren und den regionalen Handel ankurbeln. Zweitens könnten Investitionen in Infrastrukturprojekte wie Straßen und Eisenbahnen getätigt werden, was die Konnektivität in der Region verbessern würde. Drittens würde die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bereichen wie Energie, Tourismus und Landwirtschaft gefördert werden.
Laut aktuellen Wirtschaftsprognosen könnte die Region durch ein Friedensabkommen ein erhebliches Wirtschaftswachstum verzeichnen. Experten schätzen, dass die jährliche Wachstumsrate in den ersten Jahren nach einem Abkommen um mehrere Prozentpunkte steigen könnte. Dies würde zu einer Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung in beiden Ländern führen. Darüber hinaus könnten ausländische Investitionen angezogen werden, was die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Entwicklung neuer Industrien fördern würde.
Allerdings gibt es auch wirtschaftliche Herausforderungen. Die Demarkation der Grenzen, die Rückkehr von Vertriebenen und die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen des Konflikts erfordern erhebliche finanzielle Mittel. Die internationale Gemeinschaft spielt eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Finanzhilfen und der Unterstützung von wirtschaftlichen Projekten. Insgesamt bietet ein Friedensabkommen jedoch die Chance, die wirtschaftliche Entwicklung der Region nachhaltig zu fördern und eine bessere Zukunft für die Menschen in Armenien und Aserbaidschan zu schaffen.