Tulsi Gabbard wurde mit 52 zu 48 Stimmen vom Senat als Direktorin des Nationalen Geheimdienstes bestätigt. Die Bestätigung erfolgte trotz parteiübergreifender Skepsis hinsichtlich ihrer außenpolitischen Ansichten. Senator Mitch McConnell (R-KY) stimmte gegen ihre Bestätigung und schloss sich damit den Demokraten an.
Gabbard, eine Militärveteranin und ehemalige demokratische Kongressabgeordnete aus Hawaii, wird nun die Intelligence Community leiten, zu der Behörden wie die CIA und die NSA gehören. Diese Position wurde nach den Anschlägen vom 11. September geschaffen, um den Informationsaustausch zwischen den US-Geheimdiensten zu verbessern. Der Direktor des Nationalen Geheimdienstes berät außerdem den Präsidenten in Geheimdienstfragen und stellt das tägliche Briefing des Präsidenten zusammen.
Die Wahl von Gabbard spiegelt das Misstrauen von Präsident Trump gegenüber den Geheimdiensten wider, das bis in seine erste Amtszeit zurückreicht. Geheimdienste sollen Mitarbeitern freiwillige Rücktrittsangebote unterbreitet haben. Es wurden auch Bedenken hinsichtlich des potenziellen Zugriffs von Elon Musk und seiner Abteilung für Regierungseffizienz auf sensible Regierungsdatenbanken geäußert.
Gabbards politischer Hintergrund umfasst ihre Tätigkeit in der Legislative des Bundesstaates Hawaii im Alter von 21 Jahren und ihren Dienst im Irak bei der Army National Guard. Sie vertrat den 2. Kongresswahlbezirk von Hawaii als Demokratin von 2013 bis 2021. Im Jahr 2022 verließ sie die Demokratische Partei, trat später der Republikanischen Partei bei und unterstützte Trump.
Gabbards außenpolitische Ansichten haben Anlass zur Kritik gegeben. Sie hat sich selbst als "Taube" in Bezug auf "kontraproduktive Kriege des Regimewechsels" und als "Falke" in Bezug auf "den Krieg gegen Terroristen" bezeichnet. Sie hat auch mit US-Gegnern, darunter Russland und Syrien, interagiert und diese verteidigt. Während ihrer Bestätigungsanhörung äußerten einige republikanische Senatoren Bedenken hinsichtlich ihrer Haltung zu Snowden und Abschnitt 702 des Foreign Intelligence Surveillance Act. Gabbard hat inzwischen ihre Unterstützung für Abschnitt 702 erklärt.