Armenien hat in den letzten Jahren eine signifikante Neuausrichtung seiner Außenpolitik vollzogen. Nachdem das Land in der Vergangenheit enge Beziehungen zu Russland pflegte, hat es nun begonnen, verstärkt Partnerschaften mit westlichen Staaten und internationalen Organisationen zu suchen.
Ein markanter Schritt in dieser Entwicklung war die Unterzeichnung der "Charta über die strategische Partnerschaft zwischen der Republik Armenien und den Vereinigten Staaten von Amerika" am 14. Januar 2025. Dieses Abkommen zielt darauf ab, die bilateralen Beziehungen in Bereichen wie Demokratie, Souveränität, territorialer Integrität sowie wirtschaftlichen und militärischen Reformen zu stärken. Es betont die Förderung gemeinsamer Werte und Interessen zwischen den beiden Nationen.
Parallel dazu hat Armenien seine Beziehungen zur Europäischen Union intensiviert. Im Februar 2025 verabschiedete das armenische Parlament ein Gesetz, das den EU-Beitrittsprozess einleitete. Dieses Gesetz wurde als erster Schritt in Richtung einer engeren Integration Armeniens in die EU betrachtet.
Ein weiterer bedeutender Schritt war die Entscheidung Armeniens, seine Mitgliedschaft in der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) einzufrieren. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem die OVKS nicht in der Lage war, Armenien während Konflikten mit Aserbaidschan zu unterstützen. Im Juni 2024 kündigte Armenien schließlich seinen Austritt aus der OVKS an, was einen weiteren Schritt in Richtung einer westlicheren Ausrichtung des Landes darstellt.
Diese Entwicklungen spiegeln Armeniens Bestreben wider, seine außenpolitischen Beziehungen neu zu gestalten und sich stärker in westliche Strukturen zu integrieren, während es gleichzeitig versucht, die Beziehungen zu Russland und anderen regionalen Akteuren zu bewahren.