Integration von Bürgerwissenschaft und KI für nachhaltige Entwicklung

Am 16. Dezember 2024 veröffentlichten Forscher des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) einen Perspektivartikel in Nature Sustainability, der die Integration von Bürgerwissenschaft und künstlicher Intelligenz (KI) zur Verbesserung der Überwachung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen diskutiert.

Die SDGs, die 2015 ins Leben gerufen wurden, zielen darauf ab, globale Herausforderungen der Nachhaltigkeit bis 2030 anzugehen. Allerdings behindern erhebliche Datenlücken den Fortschritt; fast die Hälfte der 92 Umweltindikatoren fehlen ausreichende Daten, und nur 15 % der Ziele sind auf Kurs. Probleme wie schlechte Datenqualität und begrenzter Austausch erschweren gezielte Interventionen.

Die IIASA-Studie betont, wie Bürgerwissenschaft diese Datenlücken schließen kann, indem sie die öffentliche Teilnahme an wissenschaftlicher Forschung ermöglicht, insbesondere für SDGs im Bereich Gesundheit, nachhaltige Städte und Biodiversität. Trotz des Interesses der UN und nationaler Agenturen bestehen Herausforderungen bei der Integration von Bürgerwissenschaftsdaten in die Überwachung der SDGs.

Fortschritte in der KI bieten Chancen zur Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung, indem sie große Datensätze schnell analysiert und die Datenzugänglichkeit verbessert. Allerdings birgt KI auch Risiken, darunter Verzerrungen, die zu ungenauen Ergebnissen führen können. Die Autoren plädieren dafür, Bürgerwissenschaft zu nutzen, um lokalisierte Daten bereitzustellen und so die Effektivität der KI zu erhöhen.

Dilek Fraisl, Hauptautorin, bemerkte, dass die Zuverlässigkeit von KI von der Qualität der Trainingsdaten abhängt. Die Bekämpfung von Verzerrungen ist entscheidend für genaue KI-Ergebnisse. Der kürzlich von der UN verabschiedete Globale Digitale Pakt unterstreicht die Bedeutung globaler Zusammenarbeit in der KI-Governance und hebt sowohl die potenziellen Vorteile als auch die Risiken für die Menschenrechte hervor.

Fraisl schloss, dass die Synergie zwischen Bürgerwissenschaft und KI den Fortschritt bei der Überwachung der SDGs erheblich vorantreiben könnte, vorausgesetzt, Inklusivität und Governance werden priorisiert.

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