Mexiko hat am Sonntag seine ersten Richterwahlen überhaupt abgehalten, was einen bedeutenden und kontroversen Schritt in den Bemühungen des Landes zur Reform seines Justizsystems darstellt. Der von Präsidentin Claudia Sheinbaum und ihrem Vorgänger befürwortete Schritt macht Mexiko zum einzigen Land, das Richter und Magistrate durch Volksabstimmung auswählt. Befürworter glauben, dass dies Korruption und Ineffizienz innerhalb der Justiz bekämpfen wird.
Kritiker befürchten jedoch, dass die Wahl die Justiz politisieren und es dem organisierten Verbrechen möglicherweise ermöglichen wird, die Gerichte zu infiltrieren. Es wurden auch Bedenken hinsichtlich der gelockerten Qualifikationen für Richterkandidaten geäußert, was zu einem Rückgang der Qualität und Unabhängigkeit der Justiz führen könnte.
Die Wähler waren mit der Wahl zahlreicher Bundesrichter, darunter Richter des Obersten Gerichtshofs, sowie lokaler Richter und Magistrate beauftragt. In Mexiko-Stadt fanden Proteste statt, die Bedenken hinsichtlich potenziellen Wahlbetrugs und der Konsolidierung der Macht hervorhoben. Die Wahlbeteiligung schien gering zu sein, wobei viele Wähler Verwirrung über die zahlreichen, unbekannten Kandidaten äußerten. Die umstrittene Wahl hat eine Debatte über die Unabhängigkeit der Justiz und das Potenzial für politischen Einfluss ausgelöst, wobei einige Experten vermuten, dass die Wahlen leicht vom organisierten Verbrechen infiltriert werden könnten.