Der G20-Gipfel begann am 17. November 2024 in Rio de Janeiro, Brasilien, vor dem Hintergrund erheblicher geopolitischer Spannungen, die sich aus den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten ergeben. Delegationen aus 55 Ländern und internationalen Organisationen versammeln sich im Museum für Moderne Kunst, mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, die etwa 20.000 Militär- und Polizeikräfte umfassen.
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva empfängt Führer wie Joe Biden (USA), Xi Jinping (China), Claudia Sheinbaum (Mexiko), Javier Milei (Argentinien), Narendra Modi (Indien), Emmanuel Macron (Frankreich) und Olaf Scholz (Deutschland). Der russische Außenminister Sergey Lavrov vertritt Russland, während Präsident Wladimir Putin die Einladung aufgrund eines internationalen Haftbefehls im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine abgelehnt hat.
Die anhaltende russische Invasion in der Ukraine, die sich ihrem dritten Jahrestag nähert, stellt eine erhebliche Herausforderung für die Bemühungen Brasiliens dar, eine Konsenserklärung zu erreichen. Der eskalierende Konflikt im Nahen Osten hat im vergangenen Jahr schätzungsweise 45.000 Todesopfer im Gazastreifen und 3.500 im Libanon gefordert.
Brasilien plant, den Gipfel auf drei Hauptthemen zu konzentrieren: die Beseitigung von Hunger, die Reform internationaler Organisationen und den gerechten Übergang zur Energie. Lula beabsichtigt, die Globale Allianz gegen Hunger und Armut zu gründen, eine zentrale Initiative zur Bekämpfung der wachsenden globalen Ungleichheit, an der bereits 39 Länder und 30 Organisationen beteiligt sind.
Ein weiteres zentrales Thema ist eine vorgeschlagene globale Steuer auf die Ultra-Reichen, die auf Widerstand von Ländern wie den USA und Deutschland gestoßen ist. Diskussionen über den Übergang zur Energie werden während einer Plenarsitzung am 18. November stattfinden, wobei Schwellenländer gerechte Finanzierung von entwickelten Ländern für den Umweltschutz fordern.
Der Gipfel könnte zudem durch Unsicherheiten über die mögliche Rückkehr von Donald Trump als Präsident der USA und Mileis Opposition gegen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UN kompliziert werden. Argentiniens Rückzug aus Vereinbarungen zur Stärkung der Frauen und nachhaltigen Entwicklung bei kürzlichen Gipfeln wirft Bedenken hinsichtlich der Verhandlungen in Rio auf.